Interview Marcel Römer Aeverium spielen mit neuen Mitgliedern bei Brüggen Klassik(er)

brüggen · Die Alternative-Metal-Band Aeverium, 2013 in Viersen gegründet, stand in der Corona-Pandemie vor einer Zerreißprobe. Was sie zusammengehalten hat und wo sie am Samstag, 28. August zu hören sind.

 Aeverium aktuell mit (v.l.): Lars Dannenberg, Andreas Delvos, Marcel  Römer,  Vanessa Katakalos, Bodo Stricker und Maarten Jung.

Aeverium aktuell mit (v.l.): Lars Dannenberg, Andreas Delvos, Marcel  Römer,  Vanessa Katakalos, Bodo Stricker und Maarten Jung.

Foto: Band

Brüggen Klassik(er) ist für Aeverium wie ein Heimspiel, oder?

Marcel Römer Das stimmt. Am Anfang waren wir drei Jahre hintereinander zu Gast. Mit jeweils unterschiedlichen Konzepten. Zuerst war es so ein reines Akustik-Ding. Sogar unser damaliger Drummer Klaus Radtke tauschte sein Schlagzeug gegen eine Akustikgitarre. Dazu kamen zwei Streicher. Das kam so gut an, dass wir im Folgejahr in der gleichen Konstellation erneut auftraten. Beim dritten Mal war Bodo Stricker mit einem Jazz-Schlagzeug am Start. Wir hatten einen etwas volleren Sound, präsentierten viele neue Songs von unserem zweiten Album „Time“.

Was erwartet die Besucher diesmal, ist ein neues Album in Sicht?

Römer Ein neues Album gibt es zwar noch nicht, aber in Brüggen wird es schon einen Vorgeschmack darauf geben. Dazu sind diesmal unsere neue Sängerin Vanessa Katakalos und unser neuer Gitarrist Maarten Jung am Start. Wieder dabei sind der Cellist David Koebele und die Violinistin Zuzana Leharova, die vom Kölner Rundfunkorchester Ehrenfeld kommt – bekannt unter anderem vom Neo-Magazin Royal. Durch zusätzliche digitale Orchester- und Percussion-Spuren wird das Klangbild insgesamt deutlich opulenter, verglichen mit unseren früheren Auftritten bei Brüggen Klassik(er).

Hat sich der Sound von Aeverium  grundsätzlich gewandelt durch die Wechsel an Schlagzeug, Gesang und Gitarre?

Römer Man wird Aeverium immer wiedererkennen, denn die Songwriter-Achse ist gleich geblieben: Sie besteht aus unserem Keyboarder Anti Delvos, Gitarrist Michael Karius und mir. Michael hat zwar zuletzt aus privaten Gründen seinen Abschied als aktiver Gitarrist verkündet, er unterstützt uns aber weiterhin beim Songwriting. Natürlich entwickeln wir uns weiter. Die Gothic-Metal-Elemente weichen teilweise einem moderneren Metal-Sound und auch beim weiblichen Gesang hat sich der Schwerpunkt etwas verschoben. Vanessa ersetzt Aeva, eine klassisch ausgebildete Sopranistin mit Opern-Erfahrung. Da haben wir den blonden Engel gewissermaßen gegen eine schwarze Teufelin ausgetauscht, die ihre ganz eigenen Qualitäten einbringt.

Wie habt ihr als Band die Zeit ohne Auftritte überstanden, den tiefen Einschnitt, den die Corona-Pandemie der gesamten Kulturszene beschert hat?

Römer Ganz ehrlich? Wir sind froh, dass wir noch zusammen sind. Jeder von uns hatte in den vergangenen Monaten seine Baustellen und ich besonders, denn ich musste die Folgen eines schweren Unfalls überwinden. Gemeinsame Proben waren monatelang nicht möglich, und so herrschte eine lange Zeit Stillstand. Als sich dann noch unser Gitarrist Michael aus dem aktiven Bandgeschehen zurückzog, stand das ganze Projekt auf der Kippe. Gerettet hat uns schließlich die kollegiale Unterstützung unserer Freunde von der niederländischen Band Within Temptation. Sie haben uns unseren neuen Gitarristen Maarten Jung vermittelt. Als wir dann endlich die ersten corona-konformen Gigs spielen durften haben wir schnell gemerkt: Aeverium ist noch lange nicht am Ende!

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