Kirchen in Solingen Viel Raum für das Gemeindeleben

Ohligs · Am 15. August 1866 wurde die Stadtkirche an der Wittenbergstraße eingeweiht.

 Die Außenansicht der Kirche an der Wittenbergstgrasse. Im Vordergrund das 2013 eröffnete neue Gemeindezentrum

Die Außenansicht der Kirche an der Wittenbergstgrasse. Im Vordergrund das 2013 eröffnete neue Gemeindezentrum

Foto: Meuter, Peter (pm)

Begonnen hat alles im Jahr 1864. Damals wurde die evangelische Kirchengemeinde Ohligs selbständig. „Ursprünglich gehörte sie zu Wald“, erzählt Pfarrer Gunnar Krüger. „So wurden die Gottesdienste im Heiligen Stock gefeiert.“ Mit der Selbständigkeit der Gemeinde wurde auch das Vorhaben geboren, eine eigene Kirche zu bauen. Das ist recht zügig geschehen. „Der Bau dauerte zwei Jahre“, sagt Pfarrer Krüger. Am 15. August 1866 wurde die neue Kirche an der Wittenbergstraße eingeweiht. „Sie war fast baugleich mit der alten Stadtkirche auf dem Fronhof“, weiß Krüger. Die Namensgleichheit kommt daher, weil Solingen und Ohligs zur damaligen Zeit unabhängige Städte waren und deshalb ihre Kirchen auch als Stadtkirche verstanden haben. „Das ist bis heute so geblieben.“

Für manchen Besucher von außerhalb hat diese Namensgleichheit schon zu einer Irrfahrt durch Solingen geführt. Die Stadtkirche auf dem Fronhof ist allerdings während des Zweiten Weltkrieges komplett zerstört worden. Ein Schicksal, das der Stadtkirche Ohligs erspart geblieben ist. So konnte sie vor zwei Jahren ihr 150-igstes Jubiläum feiern. Dennoch hat sich einiges verändert im Laufe der Jahre. So wurde in den 1950er Jahren die ursprüngliche Apsis abgebaut. „Dann wurde eine neue Apsis aus Beton angebaut“, erzählt Pfarrer Krüger. Dazu gehört eine schräge Wand mit einem Kreuz, das – je nach Beleuchtung – einen drei-Kreuze-Effekt hat.

Gleichzeitig wurde auch die Decke herabgesetzt. „Man kann die alte Decke noch besichtigen“, verrät Krüger. Allerdings muss man sich dazu nach oben begeben, wo ein Zwischenraum zwischen der alten und neuen Decke entstanden ist. „Die alte Decke ist noch in dem Stil des 19. Jahrhunderts gehalten, mit Sprüchen und Gemälden.“

Gerne führt Pfarrer Gunnar Krüger die Konfirmanden auf einen Streifzug in die Höhen der Kirche. Auch die Orgel – eine Schuke-Orgel – konnte Jubiläum feiern. „Sie ist in diesem Jahr 30 Jahre alt geworden.“ Eine Besonderheit sind auch die bunten Fenster der Kirche, auf jeder Seite sechs Stück. Sie zeigen biblische Motive, wie Ähren und Wein, und wurden 1964 installiert. „Die Fenster stammen von Hans Stocker, einem Künstler aus der Schweiz“, erklärt Krüger.

Es ist noch nicht lange her, dass die Stadtkirche Ohligs umgebaut und renoviert wurde. „Wir haben sie am 30. Juli 2013 wiedereröffnet.“ Die alten Glasbausteine kamen raus und normales Fensterglas rein. Die Kirchenbänke kamen raus und Stühle rein. Auch ein neuer Altar wurde eingebaut. Dazu kam das neue Gemeindezentrum, das sich unmittelbar an die Kirche anschließt. „Das Ensemble ist zusammengefügt aus historischen, bereits vorhandenen Gebäuden und neuen Gebäuden.“ Zum Beispiel der große Dietrich-Bonhoeffer-Saal wurde neu gebaut.

Doch der größte Saal der Gemeinde ist immer noch die Kirche selbst. „Hier findet nicht nur Gottesdienst statt, sondern auch andere Veranstaltungen, wie Senioren-Adventsfeiern oder Theateraufführungen“, sagt Krüger. Dem Kirchenraum in Ost-West-Ausrichtung ist der Innenhof mit Nord-Süd-Ausrichtung gegenübergestellt. „Die Quadratmeterzahl ist fast exakt gleich.“ Dieser Innenhof bietet ausreichend Raum für Gemeindefeste und natürlich auch für Gottesdienste. So hat die evangelische Gemeinde Ohligs viel Platz für ihr Gemeindeleben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort