Bergischer HC Mit Problemen beim neuen Club

Bergischer HC · Nach ihrem Abschied beim Bergischen HC läuft es bei fast allen ehemaligen Akteuren des Erstliga-Absteigers nicht rund. Runar Karason und Kenneth Klev haben sich verletzt, Robin Teppich und Fabian Böhm kämpfen um Spielanteile, und Carlos Prieto sucht einen neuen Arbeitgeber.

 Kenneth Klev wurde am Meniskus operiert.

Kenneth Klev wurde am Meniskus operiert.

Foto: Eisenhuth, Gregor

Robin Teppich wusste nach dem Testspiel gegen den Bergischen HC nicht, ob er weinen oder seine Wut rausbrüllen sollte. Enttäuscht stand der Linksaußen nach dem Schlusspfiff in der Klingenhalle, ohne auch nur eine Sekunde für den VfL Gummersbach gespielt zu haben.

Hierhin war Teppich zurückgekehrt, nachdem ihn die Oberbergischen für eine halbe Saison als Ersatz für Christian Hoße an die Löwen ausgeliehen hatten. Nun droht dem 23-Jährigen in der Ersten Liga unter Trainer Emir Kurtagic das gleiche Schicksal wie zuvor unter Sead Hasanefendic: die des Zuschauers hinter Goran Sprem.

Wie bei Robin Teppich klebt fast allen letztjährigen Akteuren des Handball-Zweitligisten Bergischen HC nicht das Harz, sondern das Pech an den Schuhen. Ganz besonders gilt das für Runar Karason, der beim TV Großwallstadt die Hauptverantwortung im rechten Rückraum tragen sollte. Doch schon weit vor seinem ersten Arbeitstag zog sich der Linkshänder im WM-Qualifikationsspiel gegen die Niederlande einen Kreuzbandriss zu. "Ich bin schon sehr traurig, denn ich war in absoluter Topform, als es passiert ist", sagt Runar Karason. Wann sein Wunsch, nach der Operation erstmals aktiv am Trainingsalltag teilnehmen zu können, in Erfüllung geht, ist noch nicht absehbar. Irgendwann in der Rückrunde vielleicht.

Kenneth Klev hat es nicht ganz so hart erwischt, allerdings musste auch der Rückraumlinke einen medizinischen Eingriff über sich ergehen lassen. Der Norweger hatte im Training einen Schlag aufs Knie bekommen und sich am Meniskus verletzt. Der norwegische Meister Haslum HK rechnet jedoch damit, dass Klev in drei Wochen wieder bereitsteht, um der Abwehr in der Qualifikation zur Champions League Stabilität zu verleihen.

Mit einem Problem der ganz anderen Art hatte Carlos Prieto zu kämpfen. Der Abwehrspezialist hatte bereits seinen Umzug über die Bühne gebracht und stand urplötzlich wie alle seine Teamkollegen von AG Kopenhagen ohne Arbeitgeber da. Der dänische Meister hatte Insolvenzantrag stellen müssen und demnach alle Handballprofis freigestellt. Den 32-jährigen Spanier scheint es jetzt zu den Kadetten Schaffhausen zu ziehen. In der Schweiz sucht man noch einen Abwehrspieler mit internationalem Format.

Kein Raum für Einzelaktionen

Nicht verletzt und weiterhin mit einem gültigen Vertrag ausgestattet ist Fabian Böhm. Glücklich scheint er bei TuSEM Essen aber trotzdem nicht zu sein. Der 23-Jährige hätte sich beim Bergischen HC in der Zweiten Liga neben Michael Hegemann seiner Spielanteile sicher sein können, wollte aber unbedingt im Oberhaus auflaufen. Sein neuer Club hatte ihm bei der Vertragsunterzeichnung zugesichert, als unangefochtene Nummer Eins im linken Rückraum vorgesehen zu sein. In der Vorbereitung aber zeichnet sich ab: In dem engen Taktik-Korsett von Trainer Maik Handschke scheint kein Platz für einen kampfstarken Typen mit dem Talent für spontane Einzelaktionen. Böhm sitzt mehr als ihm lieb ist und schaut Julius Kühn oder Niclas Pieczkowski zu, die ihm vor die Nase gesetzt wurden.

Nur einer scheint es gut getroffen zu haben: Als letztjähriger Erstliga-Akteur ist Jens Reinarz beim Leichlinger TV der heimliche Star.

(RP/rl)
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