Bergischer HC Bergische Handballer steigen auf

Aus der Position des Verfolgers schnappte das Team von Trainer Ha De Schmitz dem TV Hüttenberg am letzten Spieltag den direkten Aufstieg in die Bundesliga vor der Nase weg.

Bergischer HC feiert seinen Aufstieg
12 Bilder

Bergischer HC feiert seinen Aufstieg

12 Bilder

Was Ha De Schmitz anpackt, ist von Erfolg gekrönt. Fünf Aufstiege hat der 63-Jährige in seiner langen Handball-Karriere als Spieler und Trainer gefeiert. Seine größten Triumphe verzeichnete er mit TuSEM Essen Ende der Achtziger Jahre mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft und des Europapokals der Pokalsieger. 2005 fungierte Schmitz bei dem Traditionsclub als Sportlicher Leiter, als der EHF-Pokal vor dem finanziell bedingten Zwangsabstieg an die Margarethenhöhe geholt wurde.

Jetzt wird Schmitz' Erfolgsliste um einen Aufstieg mit dem Bergischen HC in die Handball-Bundesliga ergänzt. In einem Herzschlagfinale wurde der TV Hüttenberg abgefangen. Während der bisherige Spitzenreiter bei der HG Saarlouis sein Minipolster von einem Punkt mit einer 35:36-Niederlage verspielte, zog der BHC mit einem souveränen 25:22-Erfolg beim EHV Aue ins Oberhaus vorbei. Im Zweitliga-Norden schaffte Eintracht Hildesheim den Aufstieg.

Als der Bergische HC die Trainer-Ikone nach mehrjähriger Schaffenspause im Dezember 2009 davon überzeugte, den ambitionierten Süd-Zweitligisten zu übernehmen, hätte Ha De Schmitz nicht gedacht, dass ihn ein derart "knallharter Job" erwarten würde. "Es war sicherlich die bislang härteste Arbeit." Die taktische Ausrichtung habe bei seinem Amtsantritt nicht gestimmt, die hohe Erwartungshaltung im Bergischen Land habe die Spieler immer wieder blockiert. Trotzdem führte Ha De Schmitz zusammen mit Co-Trainer Chrischa Hannawald den BHC in der vorletzten Saison noch in die Relegation zur Ersten Liga. Gegen den TV Emsdetten gescheitert startete der vor fünf Jahren aus den Profiabteilungen der SG Solingen und LTV Wuppertal gegründete Fusionsclub einen neuen Versuch.

Das ehrgeizige Projekt "Gemeinsam in die Erste Liga" schien bereits in der Hinrunde zum Scheitern verurteilt. Am Grünen Tisch waren vom Sportgericht des Deutschen Handball-Bundes (DHB) sechs Punkte abgezogen worden. Junioren-Nationalspieler Hendrik Pekeler hatte bei einem Einsatz für das Reserve-Team in der Oberliga eine Rote Karte gesehen. Drei Konkurrenten klagten erfolgreich, dass der Kreisläufer seine Sperre nicht komplett abgesessen hatte und zu früh wieder eingesetzt worden war. Während der mehrmonatigen Hängepartie aber legte die Mannschaft um die Eigengewächse Christian Hoße, Henning Quade, Simon Kluge und Jens Reinarz den Grundstein für den späteren Aufstieg.

Nach dem Motto "Jetzt erst recht" spielte das Team befreit und erfolgreich auf. Als aber das DHB-Bundesgericht den Punktabzug korrigierte und der BHC die Tabelle plötzlich regulär anführte, war die Leichtigkeit dahin. Sie kehrte erst am letzten Spieltag zurück, als die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation gesichert und nichts zu verlieren war. "Es gab nie eine Phase, wo ich gedacht habe: Jetzt läuft's." Das hat Ha De Schmitz in seiner langen Trainerkarriere noch nicht erlebt. "Aber auch noch nie eine Mannschaft, die freiwillig bereit war, so hart für den Erfolg zu arbeiten."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort