Der Blick auf die Startaufstellung seitens der Sportvereinigung hinterließ bei vielen der mehreren Hundert Zuschauer einige Fragezeichen. Niemand der drei herausragenden Torschützen durfte auflaufen. Weder Ahmet Ayten, der laut 03-Trainer Ganija Pjetrovic „seit fünf Wochen nicht mehr zum Training kommt“, noch Sasa Mladenovic (verletzt) noch Mahir Aggül, der „am Dienstag krank beim Training gefehlt hat“, rechtfertigte der Coach. Der 42-Jährige stand derweil selbst in der Startformation – und sorgte mit einem traumhaften Pass dafür, dass Marcus Seidler in der 26. Minute die Führung für den gastgebenden Favoriten erzielte. Nur fünf Minuten später schlug Paolo Tripolino eine herrliche Flanke von rechts, Toni Aurelio im Sturmzentrum brauchte nur noch zum 1:1-Pausenstand einzunicken.

Die zweite Hälfte war dafür um so ereignisreicher. Mit einem tollen Freistoß von der linken Außenlinie, etwa 30 Meter vom Tor entfernt, erzielte FC-Kapitän Matteo Russo das 2:1 (52.). Er bewies ein gutes Auge, allerdings machte 03-Torwart Taylan Özdemir eine ganz miserable Figur. Toni Aurelio erzielte mit einem Heber das 3:1 (67.), Tripolino legte gar zum 4:1 nach (83.). Erst danach schaffte es die Sportvereinigung, die erheblich mehr hochkarätige Chancen hatte als Rosaneri, noch zwei Tore zu erzielen: Velibor Colovic nach 85 Minuten, Carlo Farella in der Nachspielzeit.

Ersatzleute blieben blass

Im Verlauf der Partie hatte Pjetrovic unter anderem sich ausgewechselt, die Ersatzleute Mladenovic und Aggül blieben aber blass. Auch Semir Dzamastagic, Mittelfeldspieler und Geschäftsführer von 03, wirkte nach seiner Auswechslung platt. Nach dem Gegentreffer zum 1:4 sagte er: „Ich geh’ rein, ich kann das nicht mehr sehen“. Ob er sich am Abend zur Erlangung neuer Kräfte den Pizza-Bringdienst noch nach Hause kommen ließ, ist nicht überliefert.