Fußball Esselborn musste es richten

Nervös und ohne Selbstvertrauen startete Fußball-Verbandsligist Union Solingen gegen den GSV Moers. Doch mit der Führung kurz vor der Pause war der Bann gebrochen. Am Ende waren die Gäste mit dem 0:2 noch gut bedient.

Die Erleichterung in Reihen der Union war nach dem Arbeitssieg gegen den Tabellenletzten GSV Moers förmlich mit Händen greifbar. Und besonders ein Spieler stand nach dem Abpfiff im Mittelpunkt: Daniel Esselborn. Der defensive Mittelfeldspieler hatte nicht nur erneut einen sehr guten Sechser gegeben, sondern dieses Mal auch die beiden Treffer zum Sieg des Fußball-Verbandsligisten erzielt. „Daniel hat ein super Spiel gemacht und zwei Tore erzielt. Solche Leute brauchen wir“, gab es von Co-Trainer Marc Schweiger ein dickes Lob.

Der 2:0-Erfolg über den erschreckend schwach auftretenden Abstiegskandidaten konnte aber nicht darüber hinweg täuschen, dass sich die Union in der ersten Halbzeit sehr schwer getan hatte. „Wir waren total nervös, hatten kein Selbstvertrauen – und dann wieder die Tore nicht gemacht“, nannte Esselborn den Grund für das unsichere und schlechte Auftreten.

Sicher wäre die Partie anders verlaufen, wenn Atabay Kaplan seine von Sasa Disic schön vorbereitete Möglichkeit in der vierten Minute genutzt hätte. Doch der glücklose Stürmer schaffte es tatsächlich, den Ball unbedrängt aus fünf Metern neben das Tor zu setzen. Trotz klarer Überlegenheit übertrafen sich die Solinger in Umständlichkeit. Erst in der 27. Minute ergab sich eine zweite klare Möglichkeit durch Christos Karakitsos, der, nachdem er Torhüter Christoph Stauß ausgespielt hatte, aber nur das Außennetz traf.

Doch auch die Gäste hatten im Laufe der Begegnung die eine oder andere hochkarätige Möglichkeit. Die wohl klarste in der 40. Minute, als nach einem Blackout von Innenverteidiger Ahmet Gökbayrak GSV-Stürmer Thomas Schepp plötzlich völlig frei vor Dennis Prostka auftauchte. Der Union-Torhüter zeigte aber seine ganze Klasse und verhinderte Schlimmeres.

Kurz vor der Halbzeit kam die Union dann aber doch zur Führung. Nach einer Hereingabe von Denis Dogan ließ Strauß den Ball fallen und Daniel Esselborn staubte ab (45.).

Nach dem Wiederanpfiff erarbeitete sich die Union weitere hochkarätige Möglichkeiten. Vorne wurde jedoch alles verballert oder vertändelt. „Ich danke den Union-Stürmern, dass sie nicht getroffen haben, denn sonst würden mir die Worte nicht so leicht über die Lippen kommen“, sagte GSV-Trainer Horst Riege in der Pressekonferenz. Also musste noch einmal Esselborn ran (72.). Den Treffer vorbereitet hatte Markus Weiss.

Trotz des 2:0 ärgerte sich Trainer Frank Zilles: „Wir haben uns wieder den Finger in der Nase gebrochen. Das grenzt an Wahnsinn, wie wir uns vor dem Tor präsentieren. Die Torjägerkanone wird die Mannschaft nicht mehr gewinnen. Aber das ist ja keine neue Erkenntnis.“ Bescheidener gab sich Matchwinner Esselborn: „Wir haben 18 Treffer in der bisherigen Saison erzielt, da kann man mit einem 2:0 durchaus zufrieden sein.“ Allerdings wusste der Mittelfeldspieler wie auch sein Vorsitzender Uwe Stamm: „Solch einen schwachen Gegner muss man eigentlich mit einem halben Dutzend Tore nach Hause schicken.“

(RP)
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