Solingen Keine Verfolgte Kunst um jeden Preis

Solingen · Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) kommt der Stadt Solingen offenbar entgegen bei den Verhandlungen um den Gesellschaftervertrag und den Businessplan für die Gründung der "Zentrum für verfolgte Künste GmbH".

In einem Brief an die zuständige Landesrätin Renate Hötte hatte Oberbürgermeister Norbert Feith noch einmal klar seine Position und seine Bedenken formuliert. Wichtige Wünsche der Stadt sieht er nicht berücksichtigt. So auch eine klar geregelte Beteiligung des Zentrums an den Kosten des Kunstmuseums.

Laut Ratsbeschluss soll das Zentrum als Zwei-Säulen-Modell betrieben werden. Feith machte klar, dass es keine Verfolgte Kunst um jeden Preis geben könne und die Zuschusspflicht der Stadt klar festgesetzt sein müsse.

Auf Wunsch des LVR soll die Stadt Solingen 48 Prozent an der neuen Gesellschaft übernehmen. Der LVR hat zum Wochenbeginn überraschend angekündigt, seinen jährlichen Zuschuss an das Zentrum von 250 000 Euro noch um 40 000 Euro zu erhöhen, vorausgesetzt, auch die Stadt Solingen erhöht ihren Zuschuss (125 000 Euro) um 20 000 Euro.

"Wie diese städtische Mehrleistung zu finanzieren ist und welche Auswirkungen sie hat, ist noch nicht klar", sagt Norbert Feith und kündigt eine rechtliche Prüfung seitens der Stadt an. Die Bedenken der Landesrätin hinsichtlich der Liquiditätsprobleme des Kunstmuseums hatte Feith mit der geplanten Überleitung in die städtische Beteiligungsgesellschaft entkräften können.

Beim LVR konnte gestern niemand zu dem Schreiben Stellung nehmen, hieß es auf Anfrage. Am 2. Dezember diskutiert der LVR-Kulturausschuss in einer Sondersitzung auch noch einmal über das "Zentrum der verfolgten Künste".

(RP)
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