Rommerskirchen/Neuss Vuvuzela-Tinnitus nach Public Viewing

Rommerskirchen/Neuss · In Deutschland ist offenbar das erste Vuvuzela-Opfer zu beklagen. Sven Wipperfürth ist der erste Fußballfan, der gesundheitliche Schäden von den Tröten davonträgt.

 Sven Wipperfürth aus Rommerskirchen.

Sven Wipperfürth aus Rommerskirchen.

Foto: Andreas Woitschützke

Ein Arzt hat ihm das sogar bescheinigt, sagt der 27-Jährige. Er habe einen Tinnitus und sei fünf Tage krank geschrieben. Wipperfürth nimmt Tabletten und bekommt täglich eine Infusion, beklagt er. Den finanziellen Schaden, den die Tröte ihm einbrachte, hat der junge Mann auch schon berechnet: 61,31 Euro Arztkosten.

Und das war passiert: Zum ersten Spiel der deutschen Fußballnationalmannschaft am vergangenen Sonntag war der Rommerskirchener samt Freundin auf der Neusser Rennbahn zum Public Viewing. Der erste Treffer durch Lukas Podolski sorgte für großen Jubel. Der war bei einem Fan so groß, dass er lautstark in seine Vuvuzela blies— deren Ende sich dicht an Wipperfürths rechtem Ohr befand. Schmerzhaft, aber ruhmreich: Fernsehen und Zeitung interessieren sich nun für Wipperfürth, am Donnerstag kehrte er mit einem Kamerateam an den Ort des Geschehens zurück.

Wipperfürth stellt Schadensersatzforderungen an die Veranstalter des Public Viewings, die RennbahnPark KG. Die fühlt sich allerdings nicht verantwortlich: Man habe nur vom TÜV zugelassene Vuvuzelas erlaubt, bei denen "eine Schädigung des Gehörs ausgeschlossen" sei, heißt es.

(dhk)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort