Rommerskirchen Der Predigthelfer

Rommerskirchen · Volker Schwach wird der erste Prädikant in der gut 50-jährigen Geschichte der evangelischen Gemeinde. Dort wird der Verwaltungsfachmann aus Dormagen Pfarrer Thomas Spitzer assistieren.

 Prädikant Volker Schwach (r.) im Gespräch mit Pfarrer Thomas Spitzer. Obwohl weiterhin in Nievenheim wohnend, hat der 32-Jährige in Rommerskirchen seine geistliche Heimat gefunden.

Prädikant Volker Schwach (r.) im Gespräch mit Pfarrer Thomas Spitzer. Obwohl weiterhin in Nievenheim wohnend, hat der 32-Jährige in Rommerskirchen seine geistliche Heimat gefunden.

Foto: m. reuter

In der evangelischen Kirche engagiert sich Volker Schwach seit seiner Jugend. Auch Theologie hat er vor gut zehn Jahren schon einmal studiert. Zwar ging er dann andere Wege und arbeitet heute beim Service Finanzen der Stadt Dormagen, dennoch hat ihn der kirchliche Dienst nie so recht losgelassen.

Seit gut anderthalb Jahren befindet sich Volker Schwach in der Ausbildung zum Prädikanten: In der evangelischen Kirche ist ein solcher Predigthelfer durchaus verbreitet, für die Protestanten in Rommerskirchen handelt es sich um ein Novum, wenn Schwach am Jahresende – wie ein Pfarrer auch – ordiniert wird. "Vor etwa drei Jahren hat Superintendent Hermann Schenck ein Gespräch mit mir geführt und gefragt, ob ich Interesse hätte, ein solches Amt wahrzunehmen", erinnert sich Volker Schwach (32).

Er hatte Interesse und wurde der evangelischen Gemeinde in Rommerskirchen zugeteilt. Obwohl weiterhin in Nievenheim wohnend, hat er hier auch seine geistliche Heimat gefunden und gehört der mehr als 2200 Mitglieder zählenden Gemeinde am Gillbach seit einem Jahr auch offiziell an.

Für die theoretische Ausbildung sind drei Wochen am Stück und etliche Wochenendkurse nötig, Erfahrungen in der Praxis hat Volker Schwach seit geraumer Zeit zu sammeln begonnen: Seine ersten Predigten hat er bereits gehalten, und auch Taufen hat er schon vorgenommen – im Juli werden die nächsten folgen. Gleichwohl ist das Amt des Prädikanten "nur einer Ergänzung, keine Konkurrenz" zum Pfarrer, wie Volker Schwach betont. Außerordentlich gut sei sein Verhältnis zu Pfarrer Thomas Spitzer, sagt Schwach, und die Tatsache, dass Spitzer ihn unlängst mit der Beerdigung seines Vaters betraut hat, belegt dies. Volker Schwach, der sich lange im Jugendaustausch mit Portugal engagiert hat, war als 17-Jähriger ein Jahr lang in Brasilien, wo er ein Favela-Projekt unterstützt und für deutschstämmige Jugendliche Deutschunterricht erteilt hat. Die Bibeltexte, über die er predigt, versucht Volker Schwach "auf die Gegenwart zu beziehen und dabei so zu formulieren, dass jeder etwas damit anfangen kann". Seine eigene Lieblingsstelle in der Bibel ist der fünfte Vers von Psalm 37: "Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn; er wird's wohl machen." Diesen Bibelspruch will er auch seiner Predigt zugrunde legen, die er bei seiner Ordination am Zweiten Advent halten wird. Natürlich ist die Predigt noch nicht fertig, "doch ich habe mir natürlich schon einige Gedanken gemacht", sagt Volker Schwach, ohne bereits jetzt verraten zu wollen, welche dies sind.

(NGZ)
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