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Tagespflege in Rommerskirchen Hilfe im Umgang mit Demenzkranken

Rommerskirchen · Demenzkranke leben oft in ihrer eigenen Wirklichkeit. Nadine Küx vom Carpe Diem in Rommerskirchen gibt Angehörigen Tipps für den Umgang mit den Betroffenen.

Nadine Küx (r.) ist Pflegedienstleitung der Tagespflege im Seniorenpark Carpe Diem.

Nadine Küx (r.) ist Pflegedienstleitung der Tagespflege im Seniorenpark Carpe Diem.

Foto: Carpe Diem

Die Diagnose „Demenz“ ist nicht nur für Betroffene, sondern auch für Angehörige meist ein Schock. Der Umgang mit erkrankten Menschen erfordert viel Fingerspitzengefühl und viele Angehörige sind oft unsicher. „Ganz wichtig ist uns, den Angehörigen zu vermitteln, dass sie nicht allein sind“, erklärt Nadine Küx, Pflegedienstleitung der Tagespflege im Seniorenpark „Carpe Diem“ in Rommerskirchen. „Es ist nicht leicht, Demenzkranke in der häuslichen Pflege zu betreuen, deshalb ist es auf jeden Fall sinnvoll, sich beraten und helfen zu lassen“, sagt sie.

Auch der Weg bis zur Diagnose sei manchmal lang, denn sich einzugestehen, dass man selbst oder ein Angehöriger seine geistigen Fähigkeiten verliert, sei schwer. „Bei uns melden sich häufig Menschen, die zu Hause Probleme bei der Betreuung Angehöriger haben“, erzählt Küx. Erste Anzeichen für eine Demenz könnten neben dem reinen Gedächtnisverlust sein, wenn Betroffene ihren Alltag nicht mehr alleine organisieren können. Auch eine Reduktion der Auffassungsgabe, Sprache, Orientierung oder der Konzentrationsfähigkeit könnten darauf hindeuten, wie Küx sagt. Es sei sinnvoll, sich mit einem Verdacht an den Hausarzt zu wenden, der zum Neurologen überweisen kann.

Um etwas entlastet zu werden, ist eine Möglichkeit, Demenzkranke in einer Tagespflege anzumelden. „Wir holen die Menschen da ab, wo sie sich gerade befinden“, sagt Nadine Küx. Wenn der 80 Jahre alte Kunde gerade in seinen Gedanken jung sei und auf Damensuche oder frisch verheiratet, dann sei das in Ordnung. „Man sollte nicht korrigieren oder belehren, das ist der falsche Ansatz“, sagt Küx. „Man sollte in Gesprächen auf die Menschen eingehen, vorsichtig nachhören, damit sie sich nicht versperren“, empfiehlt auch Ursula Wielert, Pflegedienstleitung des ambulanten Pflegedienstes im Carpe Diem. „Außerdem ist wichtig, im Gespräch nicht über die Erkrankten, sondern mit ihnen zu reden“, sagt sie. „Man muss die Betroffenen ernst nehmen, denn man verletzt ihre Gefühle, wenn man es nicht tut. Und die sind immer noch da, auch wenn das Gedächtnis nicht mehr funktioniert.“

Nicht für jeden Demenzkranken sei eine Tagespflege eine gute Hilfe, auch wenn diese die Angehörigen entlaste. Das müsse man individuell sehen, wie es zu den Kranken passt. „Aber Betroffenen kann ich nur raten, sich Kurse und Gruppen zu suchen, in denen man sich austauschen kann. Hilfestellungen gibt es viele, die sollte man nutzen.“

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