Naturschauspiel in Rommerskrichen Spaziergängerin entdeckt großen Bienenschwarm in Nettesheim

Rommerskirchen · Bei einem Spaziergang wurde Monika Escher aus Nettesheim Zeugin eines ganz besonderen Naturschauspiels. Eine Lösung auf die Frage, wie das einzuordnen sei, fand sie bei Facebook.

 Am Zaun des Nachbarn entdeckte Monika Escher die Insekten.

Am Zaun des Nachbarn entdeckte Monika Escher die Insekten.

Foto: Monika Escher

Monika Escher staunte nicht schlecht, als sie am Pfingstmontag zur morgendlichen Gassirunde mit ihrem Hund loszog. Nur ein paar Meter um die Ecke von ihrem eigenen Haus entfernt entdeckte sie einen riesigen Bienenschwarm am Zaun ihres Nachbarn. „Das war total faszinierend anzusehen, eine wirklich große Traube an Bienen, die alle überhaupt nicht aggressiv waren, sondern ganz ruhig“, erzählt die Nettesheimerin. „Ich habe zwar keine Ahnung von Bienen, weiß aber natürlich, dass man die Tiere besonders schützen muss und wollte etwas unternehmen“, erklärt sie. Mit dem Einverständnis ihres Nachbarn postete sie ein Foto des Bienenschwarms in der Gruppe „Rommerskirchener Buschtrommel“ auf Facebook, mit der Frage: „Ich kenne mich ja nicht aus, aber vermisst jemand seine Bienen?“

Keine halbe Stunde später meldete sich ein Imker, der die Tiere abholte. „Es haben sich dann noch mehr Imker gemeldet, das Interesse war sehr groß“, erzählt Monika Escher. Mit einem Schutzanzug ausgestattet klopfte der Imker die Bienen vom Zaun, beziehungsweise dem Ast, auf dem sie gesessen hatten, ab, und fing die Tiere in einer Holzkiste auf, in der sie auch transportiert wurden. Angst vor der großen Zahl an Bienen hatte Monika Escher nicht: „Die waren ja ganz ruhig und haben sich auch gar nicht für uns interessiert“, berichtet sie. „Es war toll, die süßen, pelzigen Tiere zu beobachten.“

Das Schauspiel, das sich in Nettesheim am Montag bot, ist für diese Jahreszeit ganz typisch, wie Michael Stevens, Leiter der Biologischen Station im Rhein-Kreis-Neuss, erklärt. „Das Ausschwärmen ist eine Strategie, wie das Bienenvolk geteilt werden kann, wenn Jungköniginnen geschlüpft sind“, erläutert er. Die alte Königin flöge dann mit einem Schwarm aus, um eine neue Behausung zu suchen. Manchmal besetzen sie auch Höhlen in Bäumen oder sogar Schlitze in verklinkerten Häusern, aus denen man sie schlechter entfernen kann. In der Schwarmstimmung seien die Bienen nicht aggressiv, weil sie sich ganz auf die Suche nach der neuen Behausung konzentrieren, und darum, ihre Königin zu schützen und zu wärmen. Wenn sie einen neuen Standort gefunden haben, beginnen sie damit, ihr Wabennetz zu bauen, in das die Königin ihre Eier ablegt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort