Female Singers Nite in Rommerskirchen Vollblutmusikerinnen in Sofies Saal

Rommerskirchen · Bei einem langen Konzertabend in der Gaststätte „Zum Schmitze Sofie“ in Evinghoven sangen am Samstag ausschließlich Frauen. Unter ihnen auch Daniela Reutner, die das Format nach Rommerskirchen holte.

Ein ganzer Abend, bei dem ausschließlich Sängerinnen auftreten, ihre Songs, teils eigene, teils Coverversionen ihrer Lieblingslieder, präsentieren, ist das Konzept hinter der „Female Singers Nite“. Erfunden hat das Format Virginia Lisken, die in Jülich seit 18 Jahren eine Kleinkunsthalle betreibt. Als diese 15-jähriges Bestehen feierte, hatte sie die Idee, ein musikalisches Programm nur mit Frauen zu machen. So entstand die erste „Female Singers Nite“. Dies kam so gut an, dass der Gedanke aufkam, eine Reihe daraus zu machen. Seit 2015 sucht sich Lisken jedes Jahr Musikerinnen aus, mit denen sie gemeinsam einen musikalisch vielseitigen Abend gestaltet.

Durch einen Kontakt zu der Rommerskircherin Daniela Reutner, Sängerin der Gruppe „Big Silence“, kam es zu Überlegungen, mit dem Format in Rommerskirchen aufzutreten. Und dies in Evinghoven im Saal der Traditions-Gaststätte „Zum Schmitze Sofie“, die übrigens mit Bestehen seit 1856 als die älteste in der Gemeinde gilt. Daniela Reutner belebt in Kooperation mit den Betreibern Klaus und Beate Kirschner nun auch musikalisch den mittelgroßen länglichen Saal mit jeweils am ersten Samstag des Monats stattfindenden Konzerten.

In diese Reihe gesellte sich nun auch die Truppe rund um Virginia Lisken. Bei bester Stimmung versammelten sich Neugierige und Fans, Freunde und Bekannte oder auch einfach nur Menschen, die gute Musik hören wollten. Am hinteren Ende des Saales war eine ansprechend ausgestattete Bühne aufgebaut, die sich mit LED-Scheinwerfern in buntes Licht tauchen ließ. Hier präsentierten sich nacheinander Daniela Reutner selbst, Claudia Puhl aus Titz mit ihrer Band „Tight“, die Jülicherin Marlen Krause an der Gitarre begleitet von Virginia Lisken, Susan Lentzen, die Sängerin von „Soul Drops“ aus Düren, Nicole Tulke alias Nic Flame und schließlich Virginia Lisken. Letztere moderierte zwischen den halbstündigen Auftritten und stellte die kommende Sängerin kurz vor. Dabei schien die Stimmung der Besucher derart ungezwungen zu sein – viele plauderten lautstark, auch teilweise während den Auftritten –, dass Lisken erstmal die Aufmerksamkeit auf sich und den nächsten Auftritt lenken musste. Da kann man auch mal kurzerhand ins Mikro pfeifen, um sich beim Publikum Gehör zu verschaffen.

Musikalisch war die Spannbreite durchaus groß. Daniela Reutner beispielweise eröffnete den Abend mit ihren eigenen stilistisch durchaus eigenständigen Songs, die sich vom Mainstream abheben. Marlen Krause – mit betörender Stimmfarbe – , ganz im Marilyn-Monroe-Look, wiederum liebt die Musik der 50er. Soulig etwa wurde es mit Susan Lentzen. Bei allen Sängerinnen war jedoch klar, sie sind Musikerinnen aus ganzem Herzen.

Doch war der Abend schließlich nicht ganz so rein weiblich wie vielleicht gedacht. Denn begleitet wurden die Sängerinnen immer wieder auch vom anderen Geschlecht.

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