Rommerskirchen Im Gewerbepark V darf ab sofort gebaut werden

Rommerskirchen · Der Bebauungsplan ist rechtskräftig. Im neuen Gewerbegebiet der Gemeinde können sich auch kleinere Industriebetriebe ansiedeln.

 Plan-Verfahren: (v.r.) Bürgermeister Martin Mertens, Andrea Seidel und Carsten Friedrich (Gebäudemanagement) im künftigen Gewerbegebiet.

Plan-Verfahren: (v.r.) Bürgermeister Martin Mertens, Andrea Seidel und Carsten Friedrich (Gebäudemanagement) im künftigen Gewerbegebiet.

Foto: Linda Hammer

Der Ende Juni vom Rat einstimmig verabschiedete Bebauungsplan für den Gewerbepark V ist rechtskräftig. Das am Ortsausgang in Richtung Grevenbroich gleich an die Gewerbeparks III und IV anschließende Gelände kann ab sofort bebaut werden - eine Baugenehmigung vorausgesetzt. "Es sind Interessenten vorhanden", sagt Carsten Friedrich vom Gebäudemanagement der Gemeindeverwaltung. Denkbar ist laut Friedrich nicht nur die Ansiedlung komplett neuer Betriebe. Auch bereits in der Gemeinde ansässige Unternehmen, "die sich erweitern wollen", kommen in Betracht.

Die Gesamtfläche im neuen Gewerbepark beträgt 45 000 Quadratmeter. In der Regel dürften die Grundstücksgrößen bei 1500 Quadratmetern liegen. "Wir können aber auch ein Grundstück von 5000 Quadratmetern und mehr bilden", erzählt Friedrich. Einen Unterschied zu den beiden benachbarten Gewerbeparks gibt es allerdings: Das Städtebauliche Konzept sieht auf dem neuen Areal auch eine Nutzung als Industriegebiet vor. "Wir sind mit dem Gebiet weit genug weg von der nächstgelegenen Wohnbebauung. Dadurch sind wir nicht mehr so eingeschränkt", erläutert der Gemeindemanager. "Es geht nicht darum, große Chemieunternehmen wie Bayer anzusiedeln", ergänzt Bürgermeister Martin Mertens. Nicht zugelassen sind Tankstellen, Einzelhandel oder Verkaufsstellen von Handwerksbetrieben. Die "Zielgruppe" sind Mertens zufolge "solide mittelständische Unternehmen, die gern auch aus dem Kölner Raum kommen können."

Der Zeitplan für den Gewerbepark V konnte eingehalten werden. Auch die sich über Monate hinziehenden umfangreichen archäologischen Grabungen konnten hieran nichts ändern. "Die sind mehr oder weniger parallel zum Planungsverfahren gelaufen", sagt Carsten Friedrich.

Der Rat hatte Ende 2013 425 000 Euro für die Grabungen zur Verfügung gestellt. Binnen gut eines halben Jahres konnten die Experten 1400 Funde sichern. "Es gab Funde von der Jungsteinzeit bis zur römischen Besiedlung", berichtet Rathaussprecher Elmar Gasten. Erst 2011 waren in unmittelbarer Nähe römische Überreste sowie ein aus der Steinzeit stammendes Grab gefunden worden. Seit Grabungen im Jahr 2005 gilt die lange zuvor gehegte Vermutung, in der Nähe könnte ein römischer Gutshof (Villa Rustica) existiert haben, als erwiesen.

Was etwaige neue Gewerbeflächen in Rommerskirchen angeht, gilt es für die Gemeinde, Überzeugungsarbeit bei der Bezirksregierung zu leisten. Dies trifft gerade auch im Zusammenhang mit der Aufstellung des neuen Regionalplans zu. Carsten Friedrich ist mit Blick auf neue Flächenzuweisungen durchaus optimistisch, auch wenn Entscheidungen noch etwas dauern können.

(S.M.)
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