Feld- und Werkbahnmuseum in Oekoven Im Juni sollen die Züge wieder rollen

Oekoven · Die lange Durststrecke für den engagierten Förderverein fände mit einem Neustart am 7. Juni damit ein Ende. Noch steht aber eine wichtige technische Prüfung durch ein Unternehmen aus Hamburg aus.

 Marcus Mandelartz (M., hier mit einer restaurierten DDR-Lok) und seine Mitstreiter wollen wieder Fahrten anbieten.

Marcus Mandelartz (M., hier mit einer restaurierten DDR-Lok) und seine Mitstreiter wollen wieder Fahrten anbieten.

Foto: Georg Salzburg(salz)/Salzburg, Georg (salz)

Wenn’s klappt und nichts mehr dazwischen kommt, wäre es endlich mal wieder eine positive Nachricht aus dem Feld- und Werkbahnmuseum in Oekoven und ein Hoffnungsschimmer für dessen Förderverein um Marcus und Ute Mandelartz: Die Verantwortlichen streben an, die Einrichtung am Sonntag, 7. Juni, erstmals wieder zu öffnen. Denn die Brandschutzauflagen des Rhein-Kreises Neuss und die nachfolgende Corona-Krise haben Förderverein und Museum vor allem finanziell sehr stark zugesetzt. Ende März hatte Marcus Mandelartz bekannt, er bange um die Existenz der beliebten Einrichtung.

Nun also ein erster Lichtblick, obwohl die vom Kreis erteilten Auflagen noch nicht restlos abgearbeitet sind, wohl aber zu einem großen Teil. Ein wichtiger Fortschritt, nicht zuletzt mit Blick auf dringend benötigte Einnahmen: Das Bistro kann wieder öffnen. „Die Baugenehmigung ist uns erteilt worden“, berichtet Mandelartz.

Vor der Wiedereröffnung des Feld- und Werkbahnmuseums steht am 26. Mai aber noch ein wichtiger Pflichttermin an: Die Dampflok muss von einem Kesselprüfer kontrolliert werden. Diese Vorgabe ist in jedem Jahr umzusetzen. Während früher der TÜV für diese Checks zuständig war, übernimmt dies inzwischen der „Germanische Lloyd“. Das Unternehmen mit Sitz in Hamburg hat eine lange Tradition als Schiffsklassifikationsgesellschaft, baute mit der Zeit aber sein Industriegeschäft stark aus und ist jetzt auch für die Überprüfung zum Beispiel von Dampfkesseln zuständig. Bis zum 7. Juni müssen die Mitglieder des Fördervereins aufgrund der Corona-Pandemie noch einige Fragen klären und Vorbereitungen treffen. Dazu gehört die Installation von Spuckschutz und die Ausrüstung der Zugbegleiter und Bistro-Mitarbeiter mit Mundschutz. Ob auch die Fahrgäste Mundschutze tragen müssen, werde noch geklärt, sagt Marcus Mandelartz, der dazu auch bereits Rommerskirchens Bürgermeister Martin Mertens um einen Rat gebeten hat. Ungewiss ist zurzeit noch, ob für die Museumsbahn die selben Vorschriften gelten müssen wie für den Öffentlichen Personennahverkehr.

Fest steht, dass der Förderverein für ausreichend Abstand in der Bahn sorgen wird. „Wir werden von den 56 Plätzen nur 18 pro Fahrt besetzen, die restlichen 38 bleiben frei“, kündigt der Vereinsvorsitzende an. Über die in der Vergangenheit stets stark nachgefragten Nikolausfahrten im Dezember hat man sich bei den Feldbahn-Verantwortlichen auch schon Gedanken gemacht. Eventuell würden dann zwei neue Fahrgastwagen in Betrieb genommen, um mehr Plätze anbieten und höhere Einnahmen erzielen zu können.

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