Rommerskirchen CDU will wieder stärkste Fraktion werden

Rommerskirchen · Bei einem Workshop der Union sammelten die Politiker Ideen für ein kommunalpolitisches Wahlprogramm. Nach mehr als einem Jahrzehnt politischer Abstinenz meldete sich auch der ehemalige UWG-Fraktionschef Walter Giesen zu Wort.

 CDU-Vorsitzender Michael Willmann (li.) und sein Stellvertreter Holger Hambloch moderierten die Ideenwerkstatt.

CDU-Vorsitzender Michael Willmann (li.) und sein Stellvertreter Holger Hambloch moderierten die Ideenwerkstatt.

Foto: Hans Jazyk

Die Wahl des Gemeinderats ist zwar erst im Mai 2014. Für den CDU-Vorsitzenden Michael Willmann jedoch gilt: "Man wird nur glaubhaft, wenn man beginnt, Themen bereits vor einer Wahl abzuarbeiten." Nachdem die Union 2009 drei Prozent verloren hat, "wollen wir die zurückholen, am liebsten noch ein bisschen mehr", nannte Willmann das Ziel, wieder stärkste Fraktion zu werden. Bei einer Ideenwerkstatt der Union in den Räumen der Firma GSB machten sich die Christdemokraten jetzt daran, Ideen zu sammeln, die in ein konkretes Wahlprogramm einmünden könnten.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke mahnte nach den innerparteiliche Auseinandersetzungen des vergangenen Jahres zur Geschlossenheit: "Wer sich streitet, wird die Wahl im Zweifel kaum gewinnen können." Ursachen dafür, dass die Union in der Vergangenheit ihre Stellung als dominierende Kraft am Gillbach verloren hatte, sieht Petrauschke indes auch in eher objektiven Faktoren: "Eigentlich steht Rommerskirchen ja nicht schlecht da."

Diese Entwicklung hat dem Landrat zufolge jedoch "nicht erst 1999 begonnen." Der damals gewählte SPD-Bürgermeister Albert Glöckner habe an vieles anknüpfen können, "was über Jahre hinweg vorbereitet wurde." Angesichts dessen sei es für die CDU oft "schwer, Opposition zu sein." Bei dem von Michael Willmann und seinem Stellvertreter Holger Hambloch moderierten Brainstorming wurden zahlreiche Themen nur gestreift. Der von Anwohnern kritisierte Lärmschutz an der B 59 sei lediglich "ein Kilometer langer Maulwurfshügel", erklärte Holger Hambloch. Die "Roki GmbH" soll "wiederbelebt" und transparenter werden, lautete eine Forderung. Ein weiteres Thema war die Schulwegsicherung: Ein Kritikpunkt war dabei die Überquerung der Bundesstraße 477 an der Butzheimer Feuerwache. CDU-Kassiererin Iris Willmann widmete sich dem zum Teil verwahrlosten Zustand der Grünanlagen am Butzheimer Veilchenweg: Dort würden die Bürger bereits seit geraumer Zeit in Eigenregie tätig, um den gröbsten Unrat zu entfernen.

Verstärkte Aufmerksamkeit will die Union auch dem Seniorennetzwerk 55plus widmen. Weitere Vorschläge betrafen die Neugründung der Jungen Union und die Revitalisierung der Mittelstandsvereinigung MIT. Für manche eine Überraschung: Zu den Teilnehmern des CDU-Workshops zählte auch der ehemalige UWG-Fraktionsvorsitzende Walter Giesen. Er stellte die Bildung eines Wahlkampfteams der CDU zur Diskussion.

Klar müsse sein, dass "die CDU ab 2014 wieder die erste Geige" im Rat spielen wolle. Was die Möglichkeit eines politischen Comebacks angeht, zeigte Giesen sich zurückhaltend, aber nicht rundweg ablehnend. Auch der Streit im Rat spielte bei dem CDU-Treffen eine Rolle: Fraktionsmitglied Gerhard Heyner zufolge sei CDU-Fraktionschef Stephan Kunz "in fast proletarischer Weise" aus dem bisherigen Arbeitskreis Finanzen ausgeschlossen worden.

Heyner regte daher die Gründung eines "Bürger Gremiums Finanzen Rommerskirchen (BG FIRO)" an. Außerhalb des Rats solle die CDU mit allen gesellschaftlich relevanten Gruppen über die Finanzlage diskutieren. Ob es zur Gründung der BG FIRO kommt, will der CDU-Vorstand heute Abend diskutieren. Ungeklärt blieb die Frage nach einem Spitzenkandidaten.

(NGZ)
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