Rommerskirchen Schützengipfel zu Gema und Rauchverbot

Rommerskirchen · Schützenvereine und -bruderschaften aus Rommerskirchen, Dormagen, Grevenbroich und Jüchen trafen sich im Frixheimer Schützenhaus zum Meinungsaustausch. Viele Probleme wie Kosten und Rauchen haben sie gemeinsam.

Rommerskirchen: Schützengipfel zu Gema und Rauchverbot
Foto: Wolfgang Kuck (Diözesanbundesmeister), Matthias Schlömer (Frixheim), Ralf Breuer (Jüchen-Damm), Ferdi Korte (Grevenbroich), Hans-Hubert Krall (Jüchen), Michael Petry (Dormagen), Karlheinz Engels (Gierath-Gubberath), Theo Lys NGZ-FOTOS: dpa (ARCHIV), Jaz

Das hat es bislang noch nicht gegeben: Im Schützenhaus am Kirchweg kam es jetzt erstmalig zu einem Gipfeltreffen von Schützenvereinen und -bruderschaften aus der gesamten Region. Führende Brauchtumshüter aus Dormagen, Grevenbroich und Jüchen trafen sich mit der "Wilden 13", der Präsidentenrunde von 13 Rommerskirchener Schützengesellschaften. Was sie miteinander verbindet, ist eine Vielzahl von Problemen, "die sich in den vergangenen Jahren deutlich verschärft haben", wie Gastgeber Matthias Schlömer sagt.

Der Präsident der St. Sebastianus-Bruderschaft leitet seit Ende 2012 die Sitzungen der "Wilden 13" und hat das Treffen gemeinsam mit dem Neurather Ferdi Korte arrangiert, der Geschäftsführer der Grevenbroicher Präsidentenrunde ist. Zu besprechen gab es genug: Drei Stunden lang widmeten sich die Schützen einer umfangreichen Tagesordnung, von der jeder einzelne Punkt genügend Stoff für ein Wochenendseminar böte. Dies gilt etwa für die Neuregelung der Gema-Gebühren, die ab 2014 in Kraft treten wird. Vereine, die Mitglied im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BHDS) können angesichts eines mit der Gema geschlossenen Vertrags die dann fällige Gebühr um 35 Prozent senken. Schützenvereine ohne einen Dachverband suchen noch nach Lösungen: In Grevenbroich etwa haben sie sich zum Teil der "Föderation Europäischer Narren" angeschlossen, die gleichfalls spezielle Konditionen mit der Gema vereinbart hat. Prominentestes Beispiel sind hier die Grevenbroicher Bürgerschützen.

Was die Schützen ortsübergreifend plagt, ist die permanente Verschärfung gesetzlicher Auflagen. Schlichtweg "Unklarheit" gibt es laut Michael Petry, dem Chef des Stadtverbands der Schützen in Dormagen mit Blick auf das am 1. Mai in Kraft tretende Rauchverbot in Festzelten. Dort steht am 8. April ein Gespräch der Städte und Gemeinden mit der Bezirksregierung bevor, bei dem es um eine einheitliche Handhabung des Gesetzes geht. "In dem steht nur, dass Rauchen verboten ist", so Petry. Auch in punkto Sicherheitsauflagen herrscht vielfach bis zum letzten Moment Ungewissheit: "Selbst der Ablauf des Bundesköniginnentags steht noch nicht bis aufs letzte i-Tüpfelchen fest", berichtete der Kölner Diözesanbundesmeister Wolfgang Kuck von den Vorbereitungen für das vom 10. bis 12. Mai in Stürzelberg geplante Großereignis.

Bei dem Treffen fehlte natürlich auch der Dauerbrenner Musikkosten nicht: Das Experiment der Eckumer Bürgerschützen, ihr Schützenfest im Juni erstmals nur mit einem Diskjockey und ohne Livemusik zu feiern, stieß auf lebhaftes Interesse. Völlig allein auf weiter Flur sind sie damit jedoch nicht: Laut Hans-Ulrich Thiel, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Stadtverbands der Schützen, wird auch beim Dormagener Schützenfest am Samstag erstmals ein Diskjockey im Einsatz sein, um jüngeres Publikum anzusprechen.

Ob es andernorts grundsätzlich besser oder schlechter sei, vermochte Schlömer am Ende des Treffens nicht zu sagen: "Es hat sich gezeigt, dass manches durchaus verschieden geregelt ist." Vor- und Nachteile hielten sich dabei jedoch in etwa die Waage, so Schlömer. Er hält eine Neuauflage des Treffens für wahrscheinlich. Michael Petry und Hans-Ulrich Thiel boten bereits Dormagen als "Austragungsort" an — ein Termin steht allerdings noch nicht fest.

(NGZ/ac)
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