Rommerskirchen Diskussion über Zukunft des "Bahnebergs"

Rommerskirchen · Eine Bepflanzung des "Bahndamm-Stummels" in Eckum lehnte der Rommerskirchener Grünflächenausschuss jetzt ab. Geprüft werden soll nun, ob eine Abtragung des Hügels sinnvoll wäre. Viele Fürsprecher hat der "Bahneberg" nicht.

 Geprüft werden soll nun, ob eine Abtragung des Hügels sinnvoll wäre.

Geprüft werden soll nun, ob eine Abtragung des Hügels sinnvoll wäre.

Foto: Jazyk

Als die Gemeinde vor etwas mehr als zwei Jahren unter anderem Eigentümerin des Strategischen Bahndamms wurde, ging auch der "Bahneberg" in ihren Besitz über. Wem der Name nicht bekannt sein sollte: Es geht um den "Stummel" zwischen dem Bahnübergang und dem ehemaligen Wiegehaus, der durch das Schienennetz vom eigentlichen Bahndamm abgetrennt ist und etwas verloren ins Landschaftsbild hineinragt.

Jahrzehnte lang gehörten viele Bäume zu seinem Erscheinungsbild. Zu den ersten Maßnahmen, die die Gemeinde zugunsten ihres frisch erworbenen Eigentums ergriff, gehörte damals die Entfernung der Bäume: Ein zuvor eingeholtes Gutachten fiel rundweg negativ aus, und aus Sicherheitsgründen wurde der "Bahneberg" restlos "kahlgeschoren". Unter anderem mit der Frage, ob er dies bis auf weiteres bleiben wird, muss sich demnächst noch einmal der Rat beschäftigen.

Eigentlich hatte der ja schon grünes Licht für eine Ersatzbepflanzung gegeben, doch der Grünflächenausschuss konnte sich mit der nicht recht anfreunden. Was indes nicht an der geplanten Bepflanzung mit rund 500 Sträuchern und der Elsbeere, dem Baum des Jahres 2011, lag: Nachdem die Bäume seinerzeit "sehr schnell" gefällt worden seien, ist es für CDU-Fraktionschef Stephan Kunz "fraglich, ob eine neue Bepflanzung jetzt schon erforderlich ist". Kunz verweist auf das Beispiel des privaten Bauherrn, der die Außenanlagen auch immer zum Schluss anlege, um gegebenenfalls noch Änderungen vornehmen zu können.

Ähnlich sieht es Michael Krause-Schauwinhold (UWG), während der "Bahneberg" Bernd Klaedtke (SPD) zufolge auch bei einer Bepflanzung "immer noch nicht das attraktivste Grundstück" im Bahnhofsumfeld wäre. Zudem erscheinen Klaedtke die Kosten von "7000 Euro für ein paar Bodendecker" zu hoch. Sowohl der Sozialdemokrat als auch die FDP-Fraktionsvorsitzende Eva Alice Oßwald warfen im Ausschuss die Frage nach alternativen Nutzungsmöglichkeiten auf. Unter anderem wollten sie wissen, ob das Gebiet rund um den "Bahneberg" nicht womöglich als neuer Standort für ein örtliches Taxi-Unternehmen in Betracht kommen könnte.

Woran Bürgermeister Albert Glöckner seine Zweifel hat: Im Grünflächenausschuss verwies er darauf, dass die hinter dem "Bahneberg" liegende Gewerbefläche nicht sonderlich begehrt sei: "Keiner wollte da hin." Letztlich beschloss das Fachgremium, die Verwaltung prüfen zu lassen, wie das Gelände besser genutzt werden kann. Auch eine etwaige Abtragung des ohne politische Fürsprecher dastehenden "Bahnebergs" wäre dabei nicht tabu, wie Albert Glöckner auf Nachfrage von Gerhard Heyner (CDU) deutlich machte.

Ob nicht auch der "Bahneberg" als Teil des Historischen Bahndamms Bestandsschutz genieße, wollte der Christdemokrat wissen. Laut Bürgermeister ist dies nicht so. "An dieser Stelle wäre das Bodendenkmal verzichtbar, aber nur an dieser Stelle", sagte Albert Glöckner. Die Diskussion um die künftige Existenz des "Bahnebergs" wird wohl noch eine Weile weitergehen.

(NGZ/rl/ac)
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