Alpen Dauerregen schreckte viele Besucher ab

Alpen · Pünktlich zum 13. Internationalen Museumstag am gestrigen Sonntag präsentierte der Förderverein "Unsere Veener Geschichte" den Besuchern des Museums eine echte Neuigkeit: Gemeinsam mit Sohn Stephan hat Rainer Nabbefeld den im vergangenen Jahr erstmals gezeigten Stummfilm des Veener Priesters Wilhelm Hetterix vertont. Das war nicht leicht, denn die beiden wussten nicht all zuviel über die dargestellten Orte und noch weniger über die handelnden Personen.

 Christian (links) und Frank aus Duisburg sind Hobbydrechsler aus Leidenschaft. Hier arbeiten sie an einem Stück Holz, dass einmal ein luxuriöser Kugelschreiber werden soll. Foto: Fischer

Christian (links) und Frank aus Duisburg sind Hobbydrechsler aus Leidenschaft. Hier arbeiten sie an einem Stück Holz, dass einmal ein luxuriöser Kugelschreiber werden soll. Foto: Fischer

Foto: Klinnert

Hilfe erhielt das Vertonungsteam von Annemarie Ricken, die bei ihren Recherchen auch auf die eigene Familie zählen konnte: "Pastor Hetterix hatte seine Mutter häufig bei der Gartenarbeit gefilmt. Zu den Pflanzen und Geräten konnte ich meine Mutter befragen." So erfuhren die Besucher im kleinen Kinosaal des Hauses, dass sich in Veen damals neben der Kartoffel und dem Grünkohl auch Mangold großer Beliebtheit erfreute. "Dass Hetterix diese Gartenarbeit festgehalten hat, ist für uns etwas ganz Besonderes.

Denn viele der verwendeten Geräte können die Besucher sich hier im Haus ansehen und erklären lassen", sagt Jürgen Zänker vom Förderverein. Die Museumsbesucher durften aber nicht nur die laufende Sonderausstellung "Leben und Wirken der Veener Priester" oder eine außergewöhnliche Sammlung Veener Totenzettel bestaunen, sondern sich von Annemarie Ricken mit Tinte und Feder in die Sütterlinschrift einweisen lassen. "Wir haben oft Schulklassen zu Gast, die in unserem alten Klassenzimmer im Obergeschoss auf diese Schrift stoßen und neugierig werden.

Heute haben sie die Gelegenheit, diese alte Schrift zu lernen", so die Veenerin. "Netzwerk Museum: Neue Wege, neue Besucher", das Motto des diesjährigen Museumstages griffen auch die Veener auf. "Wir wollen voneinander profitieren. Heute Morgen haben die Grundschüler in der Turnhalle das Theaterstück "Glück" aufgeführt und die KfD Veen bietet ihren Handwerkermarkt erstmals auch auf dem Schulhof an", sagt Willi Jansen, Vorsitzender des Fördervereins.

Leider haben die Organisatoren die Rechnung ohne Petrus gemacht. "Das Wetter hat uns einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht", erklärt Jutta Scherbaum. Die Alpenerin bot ihre liebevoll selbst hergestellten Teddybären und Plüsch-Maikäfer zwar im geschützten Pfarrheim an, aber anhaltender Dauerregen lockte deutlich weniger Besucher als in den vergangenen Jahren nach Veen. KfD-Teamsprecherin Michaele van Bebber war dennoch zufrieden: "Das neue Konzept, die Stände auf dem Schulhof zu platzieren, ist aufgegangen.

In Anbetracht des Wetters waren die Händler sogar positiv überrascht von dem Zuspruch." Eine davon ist Genoveva Angerhausen, die die Schönheiten des Niederrheins mit der Kamera einfängt und zu ansprechenden Fotokarten verarbeitet. "Es gibt immer mehr Menschen, die wieder Lust am Schreiben haben", erklärt die Rheinbergerin. Über die zahlreichen selbstgemachten Kuchen und Salate der Frauengemeinschaft freuen sich übrigens nicht nur die Besucher: Den Erlös spenden die KfD-Frauen an das Kinderdorf Mbigili in Tansania.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort