Rheinberg Schüler entdecken Europa in Workshops

Rheinberg · Der Europatag an der Rheinberger Europaschule hat Tradition. Auch die niederländische Partnerschule aus Amersfoort war am Mittwoch zu Gast. Die Schüler thematisierten in Gruppen Themen wie Demokratie, Toleranz und Vorurteile.

 Zum Thema "Liebesbrief" entwickelten die Schüler auch ein Schattentheater. Gefühle und Emotionen wurden sichtbar und wahrnehmbar. Dieser Workshop war aber nur einer von vielen, die beim Europatag in Rheinberg angeboten wurden.

Zum Thema "Liebesbrief" entwickelten die Schüler auch ein Schattentheater. Gefühle und Emotionen wurden sichtbar und wahrnehmbar. Dieser Workshop war aber nur einer von vielen, die beim Europatag in Rheinberg angeboten wurden.

Foto: Fischer

Mehr als 1000 Schüler der Rheinberger Europaschule standen jüngst vor einer schwierigen Entscheidung: Für welchen Workshop im Rahmen des diesjährigen Europatages, der am Mittwoch an der Schule stattfand, entscheide ich mich?

Insgesamt 53 Workshops standen zur Auswahl und boten Themen wie "Europäische Schnitzeljagd durch Rheinberg", "Lieblingsstädte Europas" oder ein Pro-und-Kontra-Projekt zum Beitritt der Türkei in die EU. Das alles umfassende Motto des Europatages lautete "Europa - Liebenswerter Kulturraum". Schwerpunktthemen und Zielrichtung leiteten sich dazu ab - so wie die Einbindung europäischer Partner wie der Partnerschule in Amersfoort.

Demokratie, Toleranz und die Thematisierung von Vorurteilen sollten in den Workshops erarbeitet werden. Auch Europäische Kulturthemen, so eine weitere Zielsetzung, sollten mit Hilfe von Theaterarbeit erlebbar sein. Ein dickes Paket wurde geschnürt.

Martin Reichert, Abteilungsleiter, zeigte sich zufrieden über die Resonanz, die Begeisterung in den Workshops sowie mit den Ergebnissen. Letztere sind im Foyer zu sehen oder wurden filmisch festgehalten. Das konzentrierte Arbeiten war im ganzen Schulgebäude förmlich spürbar. Lehrerin Mareile Manten kümmerte sich mit ihrer Gruppe um das Thema "Love-Letter: From the bottom of my heart" (zu deutsch: Liebesbrief: Vom Grunde meines Herzens). "Es geht um Liebe und Gefühle, die sich in deutsch oder englisch verfassten Liebesbriefen wiederfinden", sagte Manten.

Dabei "wanderten" die Workshopteilnehmer auch durch das vergangene Jahrhundert mit seinen beiden Weltkriegen. Briefe wurden selber geschrieben und andere aus einem Fundus vorgelesen. Gefühle, früher und heute, wurden als Schattentheater getanzt. "Wir sind erstaunt, in welch emotionale Welten wir mitgenommen werden. Das geht auch nahe", sagte Mareile Manten.

An anderer Stelle drehte sich alles um die künstlerische Gestaltung von Gipsköpfen. Welche Kopfbedeckung ist typisch für ein Land wie England, die Niederlande, Frankreich oder Spanien? Diese Frage bearbeiteten Alex Pastewka und Mathias Hain-Brakemeier mit den Jugendlichen. Zu entdecken war unter anderem Frau Antje, die sympathische niederländische Vertreterin, oder der Kopf mit deutschem Seppelhut. Gleichzeitig wurden in diesem Workshop verschiedene Schulbücher mit den Wappen von Hauptstädten versehen. Die eigene handwerkliche Kreativität kannte kaum noch Grenzen, der europäische Gedanke schwirrte durch alle Räumlichkeiten.

Lehrer Thomas Ververs begleitete die niederländischen Gäste der Partnerschule Amersfoort, die zu Gast waren. Sem und Quinn (beide 14) gestalteten ein Memoryspiel mit Flaggen und Hauptstädten. "Das Spiel wird später im Unterricht Verwendung finden", erzählten sie.

An anderer Stelle standen nationale Feiertage auf dem Programm. Wie feiert Deutschland das Weihnachtsfest oder was machen die Niederländer am Königstag? Zu ganz verschiedenen Themen wurde gearbeitet. Schließlich soll im nächsten Jahr wieder ein Europatag unter neuer Fragestellung im Mittelpunkt der Europaschule stehen.

(RP)
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