Jüchen Zwei neue Spielplatz-Paten?

Jüchen · Anwohner der Amselstraße und der Dorfgemeinschaft Hoppers kämpften gestern in der Ratssitzung für ihre Plätze. Sie wollen jetzt eine Patenschaft prüfen. Das Spielplatzkonzept wurde dennoch verabschiedet.

 Anwohner der Amselstraße wünschen sich eine Zukunft für ihren Spielplatz – und zwei Spielgeräte. Sie überlegen jetzt, Paten zu werden.

Anwohner der Amselstraße wünschen sich eine Zukunft für ihren Spielplatz – und zwei Spielgeräte. Sie überlegen jetzt, Paten zu werden.

Foto: L. Berns

Protest in Jüchen und Hoppers: Nachdem bekannt wurde, dass die Verwaltung an Spiel- und Bolzplätzen sparen will, wurden die Anwohner aktiv. Sie formulierten gestern ihre Anliegen während der Ratssitzung in Haus Katz, sprachen sich für den Erhalt der Flächen aus. An der Verabschiedung des Spielplatzkonzeptes, das zuvor einstimmig im Fachausschuss empfohlen worden war, änderte dies nichts: Bei einer Enthaltung von Heiner Lindgens (Piratenpartei) wurde es einstimmig verabschiedet.

Um Pflegekosten für Spiel- und Bolzflächen zu sparen, will die Gemeinde zwölf Plätze stilllegen oder veräußern. Dazu hat eine interfraktionelle Arbeitsgruppe — die FWG war nicht dabei — die Plätze besucht und eine Streichliste erstellt.

Amselstraße Für die Amselstraße hatten gestern Andrea Rohfleisch und Jutta Semmel ihren Brief vorgetragen, den sie bereits mit rund hundert Unterstützer-Unterschriften an Bürgermeister Harald Zillikens überreicht hatten. Darin betonten sie anhand unterschiedlicher Aspekte, wie wichtig die Spielfläche gerade für jüngere Kinder sei: "Rund 70 Kinder zwischen drei und zehn Jahren nutzen die Fläche. Damit wurde auch explizit bei der Vermarktung des Baugebietes geworben."

Was sich die Eltern aber wünschten: Dass zwei abgebaute Spielgeräte ersetzt werden — als Fundus schlugen sie "guterhaltene Geräte" vom Spielplatz Kasterstraße vor: "Diese sollen zwischen unserem Spielplatz und dem Spielplatz am Friedhof aufgeteilt werden."

Nach der Verabschiedung des Spielplatz-Konzeptes wollen die Anwohner Amselstraße jetzt überlegen, ob sie Spielplatz-Paten werden wollen. Was das bedeutet, erläutert Bürgermeister Harald Zillikens: "Sie würden die Grünpflege des Platzes übernehmen; die Überprüfung der Spielgeräte auf Sicherheit verbleibt bei der Gemeinde." Eine Zusage für weitere Spielgeräte erhielten die Anwohner nicht, lediglich "den Erhalt des aktuellen Standards".

Bolzplatz Hoppers Wilhelm Dauben, Chef der Dorfgemeinschaft, machte sich für den Erhalt des Platzes stark: "In unserem Dorf gibt es nichts für Kinder, keinen Briefkasten, keine Haltestelle." Er fragte: "Warum kann nicht einfach alles beim Alten bleiben?" Dieser Wunsch wurde mit dem "Ja" zum Konzept abgelehnt. Aber: "Jetzt haben die Bürger alle Möglichkeit, Eigenverantwortung zu übernehmen", so Carsten Anraths (FDP).

(NGZ)
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