Korschenbroich Von Carbonne über Finowfurt bis Troizk

Korschenbroich · Eine idyllische französische Kleinstadt in den Pyrenäen ist bereits seit 25 Jahren Partnerstadt von Korschenbroich. Auch zu einem Naturparadies mit traditionellem Flößerfest pflegt die Stadt eine intensive Freundschaft.

Die "Jumelage" mit der kleinen Stadt im Südwesten Frankreichs begann im Jahre 1988, als die ehemaligen Bürgermeister Heinrich Mühlen (Korschenbroich) und Guy Hellé (Carbonne) die offizielle Partnerschaftsurkunde unterzeichneten. "Möge die Partnerschaft zwischen den beiden Städten nicht eine zwischen den Verwaltungen, sondern zwischen den Bürgern der Kommunen werden", sagte Heinrich Mühlen damals.

Sein Wunsch ist in Erfüllung gegangen, denn durch den regelmäßigen Austausch zwischen beiden Städten sind zahlreiche freundschaftliche Beziehungen entstanden. Diese werden durch den "Verein der Freunde von Carbonne" gefördert und unterstützt. "Der Austausch findet alle zwei Jahre statt", sagt die Vorsitzende des Vereins Korschenbroich Andrea Kalkreuth, für die die ganze Region einen besonderen Charme versprüht: "Es ist schön gelegen und sehr idyllisch."

Auch auf nationaler Ebene pflegt die Stadt Korschenbroich eine Städtepartnerschaft. Seit 1990 existiert eine deutsch-deutsche Freundschaft mit Finowfurt, das mittlerweile zu der Gemeinde Schorfheide (Landkreis Barnim) gehört. Der Kontakt wurde über den stellvertretenden Landtagspräsidenten Dr. Hans-Ullrich Klose hergestellt; in den ersten Jahren nach Wiedervereinigung fand ein reger Austausch der Verwaltungen statt. Mittlerweile kommt es auch zum Austausch auf sportlicher und kultureller Ebene.

Finowfurt liegt etwa 40 Kilometer östlich von Berlin und ist ein regelrechtes Naturparadies mit 135 000 Hektar Waldgebiet. Insbesondere das Flößerfest bietet jedes Jahr Anlass, die freundschaftlichen Kontakte zwischen Korschenbroich und Finowfurt zu pflegen und zu vertiefen. Bei der Traditionsveranstaltung balancieren Kinder auf schmalen Holzflößen, die sie durch das Wasser steuern. Große Flöße mit Tischen und Bänken verwandeln sich in schwimmende Biergärten. Dazu gibt es stimmungsvolle Live-Musik, während Männer und Frauen sich in Trachten präsentieren.

Auch, wenn das Wissenschaftszentrum — 38 Kilometer südwestlich des Moskauer Stadtzentrums — keine offizielle Partnerstadt von Korschenbroich ist, werden doch freundschaftliche Kontakte mit der russischen Stadt gepflegt. Seit 2002 gibt es in Korschenbroich den Verein "Forum für Internationalen Austausch", der sich für Begegnungen mit anderen Nationen einsetzt und Austausche organisiert, die der Förderung der Zusammenarbeit auf kultureller, schulischer, wissenschaftlicher, sozialer, sportlicher und persönlicher Ebene dienen.

Erst im September war eine 14-köpfige Gruppe von Schülern des Gymnasiums in Troizk zu Gast, die bei Schülern des Gymnasiums Korschenbroich lebten und dabei die Stadt sowie die Umgebung erkundeten. Dorothea Hölpel kennt die Geschichte des Austauschs. 1991 rief sie als stellvertretende Schulleiterin des Gymnasiums den ersten Austausch mit Schülern aus Troizk ins Leben. Ein Jahr später reiste sie erstmalig nach Russland. "Diese Partnerschaft hat eine lange Tradition. Es ist immer wieder toll, sich persönlich zu treffen", sagt sie.

(RP)
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