Korschenbroich St.-Donatus-Bruderschaft wartet vergebens: Kein Königsnachfolger

Korschenbroich · Für Christoph Türks ist es Neuland, das er nur höchst ungern betritt: Zum ersten Mal in der Geschichte der 1921 gegründeten St.-Donatus-Bruderschaft stehen die Pescher Schützen ohne König dar. "Mich wundert das sehr und ich bin enttäuscht, aber da kann man nichts machen", sagt Christoph Türks, Präsident der St.-Donatus-Bruderschaft. Und so verschwindet die Königskette ab Samstag für ein Jahr im Koffer, nachdem der amtierende König Michael Effertz beim Familienfest entkrönt wurde.

 Die St.-Donatus-Bruderschaft – hier bei der Parade während des Pescher Schützenfestes – muss ein Jahr ohne König auskommen.

Die St.-Donatus-Bruderschaft – hier bei der Parade während des Pescher Schützenfestes – muss ein Jahr ohne König auskommen.

Foto: Detlef Ilgner

Bis Sonntagabend hatten potenzielle Bewerber Zeit, sich bei Christoph Türks zu melden, nachdem beim Königsvogelschuss im Garten der Gaststätte Deuß niemand antrat. Doch die Pescher Schützen warteten auch am Sonntag vergebens und müssen die ungewohnte Situation nun schweren Herzens akzeptieren. Christoph Türks kündigt klärende Gespräche an. "Ich weiß selbst nicht, woran es liegt. In den nächsten Tagen wird es einige Versammlungen geben, in denen wir alles zunächst intern aufarbeiten", sagt der 33-Jährige, für den die standesgemäße Verabschiedung des amtierenden Königs am Samstag jedoch zunächst im Vordergrund steht. "Michael Effertz und sein ganzes Team haben ein tolles und erfolgreiches Jahr hingelegt. Da soll die Freude am Samstag durch nichts getrübt werden", sagt Türks, der sich ein volles Festzelt wünscht.

Laut des Bruderschafts-Präsidenten wisse man zwar noch nicht, wie man im nächsten Jahr genau vorgehe, jedoch würde man alles daran setzen, wieder einen König krönen zu können. Dafür sei jedoch zunächst ein "gemeinsames Brainstorming" gefragt, um die Kette im nächsten Jahr endlich wieder aus dem Koffer zu holen. Türks, der selber vor zehn Jahren Schützenkönig war, erinnert sich gern an diese Zeit zurück und legt das Amt jedem ans Herz. "Es war ein unvergessliches Jahr. Das haben auch andere Könige nach ihrer Amtszeit gesagt", so Türks, der trotz allem optimistisch ist, das unbeliebte Neuland nächstes Jahr wieder verlassen zu können.

(jasi)
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