Korschenbroich Modelleisenbahnen im Kulturbahnhof

Korschenbroich · Die Ausstellung "Große Welt auf kleinen Rädern" zeigt detailreiche Werke von Modellbau-Spezialisten aus der Region. Dabei drehen 15 Miniatur-Züge ihre Runden im Kulturbahnhof Korschenbroich – im Maßstab 1:160.

 Die Anlagen wurden mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Wer möchte, kann mit den Modellbauern auch Sonderführungen durch die Ausstellung vereinbaren.

Die Anlagen wurden mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Wer möchte, kann mit den Modellbauern auch Sonderführungen durch die Ausstellung vereinbaren.

Foto: Lothar Berns

Die Ausstellung "Große Welt auf kleinen Rädern" zeigt detailreiche Werke von Modellbau-Spezialisten aus der Region. Dabei drehen 15 Miniatur-Züge ihre Runden im Kulturbahnhof Korschenbroich — im Maßstab 1:160.

Bis Anfang November macht der Intercity regelmäßig Halt in Korschenbroich. Er ist allerdings nur rund zwölf Zentimeter lang — und einer von insgesamt 15 Zügen, die im Kulturbahnhof ab sofort ihre Runden drehen. Nina Otten holte zwei jeweils zehn Meter lange Anlagen der Kaarster Modellbahn-Arbeitsgemeinschaft in ihr Museum.

Die Zuglandschaften sind voller Überraschungen und liebevoll gestalteter Miniaturen. Sie lassen nicht nur Kinderherzen höherschlagen. Die Anlagen sind eine Gemeinschaftsarbeit aller 18 Mitglieder. Um Details erkennen zu können, wird mancher Besucher seine Lesebrille aufsetzen müssen, schließlich wurden Züge und alles jenseits der Gleise im Maßstab 1:160 gebaut. Der Storch etwa ist etwa so groß wie ein Fingernagel. Dem aufmerksamen Beobachter entgeht nicht, dass er sich bewegt. Horst Wolf von der Arbeitsgemeinschaft interpretiert die Bewegungen des Storches so: "Er hält Ausschau nach Fröschen." Keiner Interpretation bedarf eine andere äußerst liebevoll gestaltete Szenerie: Plötzlich ertönt festliches Glockengeläut, da geht vor der alten, urigen Kapelle ein Blitzlichtgewitter los, weil die weiße Hochzeitskutsche vorfährt.

Die Kaarster Modellbauer, zu denen auch der Korschenbroicher Matthias Oedinger gehört, präsentieren ausschließlich Fantasielandschaften und -orte. Auf Lokalkolorit müssen die Besucher also verzichten, nicht aber auf Effekte. Der rund ein Zentimeter große Waldarbeiter fällt einen Baum, ein Zug hält zunächst, fährt dann jedoch weiter. Zum Glück verhindern Grünen-Aktivisten eine Katastrophe: Sie ziehen an einem Seil, der Baum richtet sich wieder auf, statt auf die Gleise zu stürzen.

Ein weiterer Höhepunkt: Ein selbstgebauter Traktor zieht einen mit Heu beladenen Erntewagen. "Schneller, schneller", ruft Horst Wolf, und das Fahrzeug erhöht tatsächlich seine Geschwindigkeit. Die komplexe Anlage läuft noch analog, computergesteuerten Betrieb streben die Modellbauer jedoch mittelfristig an. Joachim Stöver aus Hilden hat sich als Fotograf auf Eisenbahnmotive spezialisiert. Er stellt jetzt im Kulturbahnhof etliche seiner Fotos aus — es sind überwiegend Bilder mit dokumentarischem Charakter, aber auch Fotokunst, wie die bunten Bahnen im Pop-Art-Stil beweisen.

Die Ausstellung "Große Welt auf kleinen Rädern" ist bis 3. November immer sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Ansprechpartnerin ist Nina Otten, sie ist unter der Telefonnummer 02161 6883636 erreichbar. Sonderführungen können mit Matthias Oedinger unter der Rufnummer 0170 1935833 vereinbart werden.

(NGZ)
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