Handball TVK meldet sich vehement zurück

Handball · Zum Abschluss der Hinrunde in der Zweiten Handball-Bundesliga hat sich der TV Korschenbroich eindrucksvoll im Kampf um den Ligaverbleib zurückgemeldet. Mit einer offensiven Deckung kaufte der TVK beim 33:29-Sieg dem favorisierten ASV Hamm den Schneid ab

 Schreit seine ganze Freude heraus: Marcel Görden, Kreisläufer des TV Korschenbroich, hatte mit neun Toren, davon fünf vom Siebenmeterpunkt, und einer starken Abwehrleistung großen Anteil am 33:29-Sieg über Hamm.

Schreit seine ganze Freude heraus: Marcel Görden, Kreisläufer des TV Korschenbroich, hatte mit neun Toren, davon fünf vom Siebenmeterpunkt, und einer starken Abwehrleistung großen Anteil am 33:29-Sieg über Hamm.

Foto: L. Berns

Die Gefahr, dass ihm am Samstagabend ein Wechselfehler unterlaufen würde, war äußerst gering. Denn zum Wechseln hatte Christian Voß im letzten Spiel der Hinrunde nicht allzu viele Möglichkeiten: Gerade mal sieben Feldspieler setzte der Trainer des TV Korschenbroich ein – und trotzdem verwies der Handball-Zweitligist den favorisierten ASV Hamm mit 33:29 (Halbzeit 17:17) in die Schranken und meldete sich nur eine Woche nach der 31:32-Niederlage im Kellerduell beim HCE Rostock eindrucksvoll im Kampf um den Ligaverbleib zurück.

Vielleicht hätte Voß gar nicht gewechselt, wäre Simon Breuer nicht grippegeschwächt in die Partie gegangen. Deshalb verordnete er seinem Regisseur immer dann eine Schonzeit, wenn der TVK mit Defensivaufgaben beschäftigt war. In dieser Zeit stand Matthias Fuchs auf der Platte – und das kam dem taktischen Rezept, das sich Voß gegen den Erstliga-Absteiger ausgedacht hatte, durchaus entgegen. Fuchs legte den einen Hammer Rückraumspieler an die Kette, um den zweiten kümmerte sich, wer gerade eine Hand frei hatte, den Rest erledigte der neu zusammengestellte Innenblock mit Dennis Marquardt und Marcel Görden.

Und das mit Bravour. Denn die ohne ihren angeschlagenen Denker und Lenker Chen Pomeranz angetretenen Gäste wirkten phasenweise hilflos. "Ich hatte mit dieser offensiven Deckung gerechnet", sagte ASV-Trainer Kay Rothenpieler hinterher. Seine Spieler offenbar nicht, denn ihnen unterliefen immer wieder haarsträubende Ballverluste und technische Fehler. 39 hatte der Ex-Nationalspieler am Ende zusammengezählt, "damit kannst du auswärts kein Spiel gewinnen."

Das um so mehr, als seine Schützlinge, hatten sie doch einmal die Deckung der Hausherren ausgespielt, reihenweise an Sven Bartmann scheiterten. Der 24-Jährige entschied mit 14 Paraden (davon zehn nach der Pause) das Torhüterduell gegen Tomas Mrkva und den schon 41-jährigen Torsten Friedrich eindeutig zu seinen Gunsten.

Trotzdem blieb die Partie lange eng: Beim 23:22 (46.) durch den blassen Ex-Spielertrainer Maik Machulla führten die Gäste zum letzten Mal. Die Vorentscheidung fiel, als eigentlich alle damit rechneten, dass die personell limitierten und mit doppelt so viel Zeitstrafen bedachten Hausherren "einbrechen" würden: Görden per Siebenmeter und die Treffer Nummer neun und zehn des trotz Grippe überragenden Simon Breuer ließen den TVK auf 29:26 (56.) davonziehen. "Was nützen mir viele Spieler auf der Bank, wenn sie keine Leistung bringen", monierte Rothenpieler.

Sein Gegenüber hingegen konnte zufrieden feststellen: "Wir haben hier drei Schlagwörter: Kampf, Wille und Intelligenz. Alle drei haben wir heute umgesetzt." Und das so gut, dass Christian Voß sogar "ehrlich beeindruckt" war von seiner eigenen Mannschaft: "Der Sieg stimmt mich extrem optimistisch für die Zukunft. Wir müssen so weitermachen, dann halten wir die Klasse."

(NGZ)
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