Fußball SV Hemmerden macht es spannend

Gustorf · Der Niederrheinligist machte in Gustorf die Titelverteidigung bei den Kreishallenmeisterschaften der Frauen perfekt, musste beim 1:0-Finalsieg gegen die SVG Weißenberg aber bis zur buchstäblich letzten Sekunde um den Sieg bangen.

Dass es so eng werden würde, hatten wohl wenige vor dem Endspiel der Kreishallenmeisterschaften der Frauen erwartet. Denn der große Favorit SV Hemmerden war in der Gustorfer Sporthalle am Torfstecherweg bislang ohne jegliche Probleme und mit einem Torverhältnis von 23:2 durch die vier Turnierspiele marschiert, während Konkurrent SVG Weißenberg sich eher ins Endspiel gezittert hatte. Zittern musste im Finale letztendlich aber der Fußball-Niederrheinligist, der das 1:0 mit einer großen Portion Glück über die Zeit rettete und damit den vierten Titel in Serie feiern durfte.

"Am Ende wurde es natürlich noch einmal ganz eng. Wir hatten vorher verpasst, das 2:0 zu machen und hatten dann auch etwas Glück", fand Trainer Peter Compes. Dessen Mannschaft spielte in der ersten Hälfte des Endspiels quasi auf ein Tor und ging durch einen indirekten Freistoßtreffer von Michaela Compes nach sieben Minuten dann auch verdient in Führung. Nach dem Seitenwechsel erstarkte die SVG und hätte die zweiminütige Zeitstrafe für Derya Mavili beinahe ausgenutzt. Doro Heber scheiterte aber aus spitzem Winkel am Pfosten. In den letzten 20 Sekunden wurde es dann hektisch: SVG-Stürmerin Kathrin Hemmerden hatte gleich viermal die Riesenchance zum 1:1, brachte den Ball in einem wilden Gestocher aber einfach nicht im Kasten unter. Letztlich konnte Torfrau Theresa Adolffs die Kugel gerade noch so auf der Torlinie stoppen. "Warum es diese Zeitstrafe gab, habe ich sowieso nicht wirklich verstanden, das hat uns aus dem Rhythmus gebracht. Über das ganze Turnier gesehen bin ich mit unserer Leistung sehr zufrieden. Das war der richtige Start ins neue Jahr", sagte Compes, der in Laura Rösgen auch die beste Spielerin des Turniers in seinen Reihen hatte.

Die SVG, die zum zweiten Mal in Folge im Finale stand, hatte bis dahin einen steinigen Weg hinter sich: Nach dem wichtigen 6:2-Auftaktsieg gegen Landesligist Rosellen wähnte sich die Truppe von Trainer Guido Brenner wohl schon etwas in Sicherheit. Es folgten ein umkämpftes 4:3 gegen den Vorrundenqualifikanten FC Straberg und eine Nullnummer gegen die Türkische Jugend Dormagen. Das Halbfinale gegen den TuS Grevenbroich — Ligakonkurrent in der Bezirksliga — wurde erst im Neunmeterschießen entschieden. Durch zwei Tore von Katrin Odenthal lag die SVG sogar zweimal im Hintertreffen. Die insgesamt achtmal erfolgreiche Grevenbroicher Angreiferin hatte danach sogar den Siegtreffer auf dem Fuß, schoss den Ball kurz vor Schluss aus guter Position aber klar über das Tor.

Besser als es das 1:6-Endergebnis vermuten lässt, präsentierte sich im ersten Halbfinale auch der SV Rosellen, der gegen Hemmerden sogar in Führung lag. Laura Rösgen und Mareike Esser drehten die Partie schließlich per Doppelschlag. Bei den weiteren Treffern von Cecilie Lischke und Derya Mavili (beide zwei) war dann jeweils eine Menge Glück im Spiel.

Rundum zufrieden zeigte sich einmal mehr Hermann-Josef Koch, der Vorsitzende des Fußballkreises: "Auch wenn jetzt sicher einige denken, dass ich jedes Jahr das gleiche erzähle: Ich finde, dass sich das Niveau wieder ein Stückchen verbessert hat. Wir hatten mehr Mannschaften als im letzten Jahr, viele Zuschauer und ein wirklich spannendes Finale." Überraschend als Schiedsrichter mit dabei war auch der ehemalige Kreisfußballobmann Herbert Schumacher, der unter anderem auch das Endspiel leitete. "Ich bin nur zufällig hier, weil ein eingeplanter Schiedsrichter leider absagen musste. Aber ich mache das gerne, pfeifen macht mir immer noch großen Spaß."

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort