Erker des Hauses droht einzustürzen "Rheinischer Hof" wird nach Zwangsräumung saniert

Erker des Hauses droht einzustürzen · In die unklare Situation des "Rheinischen Hofes" kommt Bewegung. Am Gebäude, dessen Erker von akuter Einsturzgefahr bedroht ist, soll noch "bis Ende des Monats mit den Sanierungsarbeiten begonnen werden", sagt Sigrid Hühn-Lang, Zwangsverwalterin aus Bedburg, auf Anfrage der NGZ. Voraussetzung sei, dass das Haus dann unbewohnt sei.

"Für mich heißt das, dass ich räumen muss", so die Verwalterin. Die teilweise Abdeckung mit einer grünen Plane und die "Umleitung" der Fußgänger über drei Zebrastreifen sorgte für Kopfschütteln und Unverständnis bei vielen Jüchenern. Karl-Heinz Brodecky-Wenzel und Paul-Quack, Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen verfassten sogar einen "Offenen Brief" an Bürgermeister Rudi Schmitz. Sie warfen ihm vor, einen "unverantwortlichen Gefahrenpunkt mitten in Jüchen" mitzuverantworten.

Neben der Gefährdung für Kinder, ältere Bürger und Behinderte kritisierten sie die Außenwirkung des "herunter gekommenen Äußeren" auf potenzielle Kunden, Käufer und Gewerbetreibende. "Wir mussten eine akute Gefahr beseitigen", sagt Wolfgang Klasen, stellvertretender Bauamtsleiter. Die Absperrung bedeute zwar einen Umweg für die Fußgänger, sei aber unverzichtbar. "Die Bauaufsicht des Kreises hat dies angeordnet, da der Erker aus statischen Gründen nicht mehr sicher ist."

Eine schnelle Beseitigung dieser Gefahr sei schwierig, schließlich sei das Haus noch bewohnt. "Freiwillig gehen die Leute nicht", sagt Annemarie Mestes vom Ordnungsamt der Gemeinde Jüchen. Noch immer lebten die Eigentümer, insgesamt 18 Mitglieder einer kurdischen Familie, in dem Gebäude. Sigrid Hühn-Lang hat jetzt die Zwangsverwaltung des unter Denkmalschutz stehenden Hauses an der Ecke Odenkirchener Straße/Marktplatz übernommen.

"Ich verwalte das Objekt im gerichtlichen Auftrag. Der Besitz ist mir übertragen worden." Sie habe alles für eine Sanierung nach der Zwangsräumung in die Wege geleitet und Absprachen mit einer Versicherung getroffen: "Bis Ende des Monats will ich beginnen." Über eine zukünftige Nutzung - zuletzt war im Erdgeschoss eine Gaststätte untergebracht - könne sie zurzeit nur wenig sagen. "Die bisherige Nutzung war problematisch, für den Betrieb einer Gaststätte sind bestimmte Auflagen zu erfüllen", sagt Sigrid Hühn-Lang. Sie werde erst nach einer Besichtigung mit dem Architekten mehr über die Zukunft des Gebäudes sagen können. busch

(NGZ)
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