Chemie stimmt zwischen den Kontrahenten Nur die Ukraine fehlt

Von Volker Koch Der Nachwuchs der starken Fechtnationen gibt sich beim Junioren-Weltcupturnier der Säbelfechter im TSV-Bayer-Sportcenter ein Stelldichein. Favorit ist Vorjahressieger Björn Hübner aus Tauberbischofsheim.

Von Volker Koch Der Nachwuchs der starken Fechtnationen gibt sich beim Junioren-Weltcupturnier der Säbelfechter im TSV-Bayer-Sportcenter ein Stelldichein. Favorit ist Vorjahressieger Björn Hübner aus Tauberbischofsheim.

Die Tradition des Turniers wird schon im Titel deutlich. Schließlich geht es am Wochenende für die Weltelite der Säbelfechter einmal mehr um den "Preis der Chemiestadt" - auch wenn nach all den Umstrukturierungen und Umwälzungen im Bayer-Konzern kaum einer Dormagen noch so nennt. Dass die Chemie zwischen dem TSV Bayer und dem Rest der Fecht-Welt allerdings nach wie vor stimmt, macht ein Blick auf die Besetzungsliste der 31. Auflage deutlich: "Bis auf die Ukraine sind alle großen Fechtnationen dabei", sagt Olaf Kawald nicht ganz ohne Stolz. Warum die Ukrainer, die mit Dimitrij Bojko den Dritten der Junioren-Weltrangliste stellen, einen Bogen um die "Chemiestadt" machen, weiß der Fecht-Cheftrainer des TSV Bayer auch nicht: "Ein Mal waren sie da.

Keine Ahnung, was sie abhält." Weil jedoch alle anderen ihre Nachwuchselite auf die Planche schicken, die am Samstagmorgen im TSV-Bayer-Sportcenter aufgebaut wird, braucht das auch nicht Kawalds Sorge zu sein. Eher schon, dass alles rechtzeitig fertig wird für die am Samstagmittag startende nationale Vorausscheidung. Denn am Freitagabend (Anwurf ist um 20 Uhr) erwartet Handball-Zweitligist TSV Bayer Dormagen noch TuSpo Obernburg an gleicher Stelle. "Doch wir sind ein eingespieltes Team, das wird schon klappen", ist Kawald überzeugt. Richtig los geht das Turnier dann am Sonntag mit der sogenannten Setzrunde, in der jeweils sieben Fechter gegeneinander antreten und die Rangfolge für die anschließende Direktausscheidung ermitteln. In der greifen dann maximal 128 Fechter ins Geschehen ein, das dann im K.O.-System das Feld immer weiter ausdünnt, bis schließlich die acht Finalisten feststehen.

Die sollen dann ab 16.30 Uhr den Sieger im "Preis der Chemiestadt" ermitteln. Als Favorit gilt derjenige, der vor Jahresfrist den großen Pokal aus der Hand von Schirmherr Volker Staufert entgegennehmen durfte: Björn Hübner vom FC Tauberbischofsheim. Gut möglich, dass sich beide am Sonntagabend erneut die Hände schütteln, denn Staufert, aus Neuss stammendes Vorstandsmitglied der Kölner RheinEnergie AG, hat erneut die Schirmherrschaft für das Turnier übernommen. Hübner, Zweiter der Junioren-Weltrangliste und Dritter der Junioren-WM (bei der er im Halbfinale an dem nun in die Aktivenklasse aufgerückten Dormagener Nicolas Limbach scheiterte), muss auf dem Weg dahin allerdings harte Konkurrenz aus demselben räumen. Vor allem den Russen Nikolay Kovalev, der sich bei der Junioren-WM nur Nicolas Limbach im Finale geschlagen geben musste.

Der Vize-Weltmeister führt auch die Weltrangliste der Junioren an. Zu beachten dürften auch der Ungar Balasz Hamar, Jakub Ceranowicz aus Polen und der Rumäne Virgil Marcea sein. Traditionell stark sind auch die Franzosen um Benoit Lamboldy. Und mit Johannes Klebes vom FC Tauberbischofsheim, der am Wochenende beim Weltcup-Turnier im italienischen Frascati Platz drei belegte, besitzt noch ein weiterer deutscher Nachwuchsfechter gute Chancen aufs Finale. Kawald hofft, dass den Sprung dorthin auch einer der Lokalmatadoren schafft: "Einen Top-Star wie Nico Limbach haben wir zwar in diesem Jahr nicht, aber das Zeug, ins Finale zu kommen, hat einer von unseren allemal." Zumal die "Generalprobe" in Frascati eher in die Hose ging - eigentlich ein gutes Zeichen (zu den Aussichten der Dormagener siehe untenstehenden Artikel). Die Messlatte liegt hoch, denn Bayer-Fechter haben in den vergangenen vier Jahren stets eine Medaille beim "Preis der Chemiestadt" gewonnen: Tradition verpflichtet.

(NGZ)
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