Abwasserbetrieb muss Baustellen im Auge behalten Quartett der Kanal-Baustellen

Abwasserbetrieb muss Baustellen im Auge behalten · Von Carsten Sommerfeld Straßenbaustellen gibt es zurzeit reichlich im Stadtgebiet, an vier Stellen läuft oder beginnt die Kanal-Erneuerung des städtischen Abwasserbetriebs für zwei Millionen Euro. An der Konrad-Adenauer-Straße haben sich die Arbeiten verzögert . Nun rollen die Bagger an der Hauptstraße in Glehn an.

Von Carsten Sommerfeld Straßenbaustellen gibt es zurzeit reichlich im Stadtgebiet, an vier Stellen läuft oder beginnt die Kanal-Erneuerung des städtischen Abwasserbetriebs für zwei Millionen Euro. An der Konrad-Adenauer-Straße haben sich die Arbeiten verzögert . Nun rollen die Bagger an der Hauptstraße in Glehn an.

Kleinenbroich, Pesch, nun Glehn und bald Steinhausen: Thomas Kochs, Technischer Werkleiter beim städtischen Abwasserbetrieb, hat etliche Baustellen im Auge zu behalten. Die Bürger auch, denn sie müssen mit Verkehrsbehinderungen rechnen. Das ist die Begleiterscheinung eines größeren Kanal-Erneuerungsprogramms. "Bis 2007 erhalten wir jährlich zwei Millionen Mark für die Verlegung neuer Kanalrohre", erläutert Thomas Kochs. Grund für die verstärkte Bautätigkeit ist weniger das Alter der Kanalrohre. "Unser Kanalnetz ist in einem baulich guten Zustand. Viele Rohre stammen aus den 70er und 80er Jahren. Der Anteil der schadhafte Kanäle liegt bei uns bei nur neun Prozent. Im Landesschnitt sind es dagegen 15 Prozent, bundesweit sogar 17 Prozent."

Etliche Korschenbroicher Kanäle sind aber nach der Generalentwässerungsplanung nicht mehr ausreichend bemessen. In den vergangenen Jahren sind viele Neubaugebiete entstanden, die nun zusätzlich über das Netz entwässern. l Das gilt beispielsweise für Glehn, wo in dieser Woche die ersten Arbeiten auf der Hauptstraße begonnen haben. "Dort und auf einigen Metern der Annastraße tauschen wir für rund 140 000 Euro auf insgesamt 150 Metern die Rohre mit 30 Zentimeter Durchmesser gegen Mischwasserkanäle mit 40 oder 50 Zentimeter Durchmesser aus", so Kochs. Der erste Bauabschnitt von der Hausnummer 90 bis zur Einfahrt Kemperweg soll möglichst vor Weihnachten fertg sein - "wenn das Wetter mitspielt" -, der übrige Teil bis etwa Mitte Januar. Während der gesamten Bauzeit wird der Verkehr einspurig an der Baustelle vorbeigeführt, eine Ampel regelt den Verkehr.

In der zweiten Bauphase muss die Einfahrt vom Kemperweg aus gesperrt werden, das Abbiegen von der Hauptstraße aus bleibt möglich. l Das Vorhaben in Glehn nimmt sich bescheiden aus gegenüber dem seit Sommer laufenden Erneuerungsprogramm in Kleinenbroich an der Konrad-Adenauer-Straße zwischen Hohe Brücke und Raitz-von Frentz-Straße, die Konrad-Adenauer-Straße ist dort gesperrt. Für rund eine Million Euro wird zusätzlich zur 70-Zentimeter-Mischwasser-Leitung ein Kanal mit einem Meter Durchmesser verlegt. "An der Hohen Brücke sind wir fertig, insgesamt sind wir aber etwa dreieinhalb Wochen im Verzug", so Kochs. Die Baufirma habe zwischendurch auf einer anderen Baustelle gearbeitet und dort länger benötigt als veranschlagt. "Wir hoffen, die Verzögerung noch etwas aufholen zu können, Kanalbauer sind keine Mimöschen."

Bei einer Fristüberschreitung drohten dem Unternehmen Abzüge. Im Gegensatz zu anderen Baustellen werden die Kanäle "unterirdisch mit einer hydraulischen Presse verlegt. Wir bekommen wegen des Grundwassers keine Erlaubnis, für eine offene Baustelle das Wasser abzupumpen." Bis zum Ende des Jahres soll die Straßensperrung - nur Anlieger können derzeit passieren, der übrige Verkehr wird umgeleitet - aufgehoben werden. 2006 würden aber noch Restarbeiten nötig sein. Beim zweiten Bauabschnitt Anfang 2006 müssen Autofahrer mit erheblichen Behinderungen und einspuriger Verkehrsführung an der Kreuzung der L 381 und Konrad-Adenauer-Straße rechnen. "Dort beheben wir einen Kanal-Engpass." Das Neubaugebiet südlich davon mache eine Vergrößerung der Rohre von 30 auf 70 Zentimeter nötig.

"Der Baubeginn hängt vom Wetter ab, damit wir das Vorhaben in 14 Tagen zügig durchziehen können. Bei niedrigen Temperaturen können wir keine Fahrbahndecke auftragen", erläutert Kochs. l Nur einspurig an einer Baustellenampel vorbei geht es zurzeit auch auf 300 Metern der Liedberger Straße zwischen den Gaststätten Deuss und Schellen. Die alten Rohre waren schadhaft, nun kommen größere 80-Zentimeter-Rohre in die Erde. "Wir liegen im Zeitplan, im März sollen die Arbeiten abgeschlossen sein." 450 000 Euro kostet die Sanierung. l Das für dieses Jahr letzte, 380 000 Euro teure Kanalbauprojekt startet Anfang Dezember in Steinhausen auf 500 Metern auf der Jahnstraße und dem Hoppbruch bis zur Höhe der Straße Losbenden. Auch dort sind die Rohre zu klein. Die Fertigstellung ist für März geplant.

(NGZ)
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