Lokalsport In Kapellen hat die Zukunft schon begonnen

Rhein-Kreis · Im Abstiegskampf der Fußball-Landesliga trifft der VdS Nievenheim aufs Schlusslicht VfL Benrath. Jüchen/Garzweiler tritt in Nettetal an.

Wer fünf Spieltage vor Saisonschluss nur einen Punkt von einem direkten Abstiegsplatz sein unbequemes Lager aufgeschlagen hat, der ist mit anderen Aufgaben befasst als mit den Planungen für die nächste Spielzeit. Und darum stellt Michele Lepore, Trainer des unter seiner Regie immer noch sieglosen Fußball-Landesligisten VdS Nievenheim, auch klar: "Um Dinge, die die nächste Saison angehen, kümmern sich die Sportliche Leitung und der Vorstand.

Ich konzentriere mich nur auf den Klassenverbleib." VdS Nievenheim muss das Schlusslicht einfach schlagen. Völlig egal, wie man die Sache betrachtet, ob die Nievenheimer nun seit sieben Partien ohne Sieg sind oder dreimal in Folge unbezwungen, im Heimspiel gegen das selbst noch nicht abgehängte Schlusslicht VfL Benrath sind drei Punkte eigentlich Pflicht. Das weiß natürlich auch Trainer Michele Lepore.

Dies seiner Mannschaft zu vermitteln, fällt ihm nicht schwer, "denn dafür sind wir ausgebildet worden. Wir können Menschen motivieren." Weil er nicht erst seit gestern im Geschäft ist, kennt er sich aus mit der Psyche des kickenden Personals. "Spieler in dieser Situation noch mehr unter Druck zu setzen, ist der falsche Weg", mahnt er und hält die Ansprache simpel: "Sie sollen nur das umsetzen, was von ihnen verlangt wird.

" Was die Angelegenheit zusätzlich verkompliziert, sind die Zukunftsplanungen der (noch) in Nievenheim aktiven Kicker: Nils Dübbert, Nils Mäher, Jannik Schulte und Alexander Hauptmann (alle nach Kapellen) sagen im Sommer ade, weitere Teamkollegen könnten folgen. Das allerdings bereitet dem ausschließlich mit der Gegenwart befassten Lepore weniger Sorgen. "Absteiger will keiner", sagt er. Wesentlich schwerer treffen ihn die Ausfälle von Kevin Scholz, der mit 20 Treffern (8/8 Elfmeter) beste Torschütze liegt mit einem Muskelfaserriss auf Eis, und des talentierten Nils Mäker, für den die Saison mit einem gebrochen großen Zeh schon beendet ist.

In der aktiven Kader zurück kehren Jannik Schulte und Nils Dübbert. SC Kapellen treibt seine Personalplanungen voran. Ja, Trainer Oliver Seibert ist sich seiner Verantwortung gegenüber den Kellerkindern (allen voran Nievenheim) schon bewusst, duldet im Heimspiel gegen den mit dem VdS punktgleichen VSF Amern keine Schwachheiten. Weil es für den SCK in dieser Saison aber nichts mehr zu gewinnen oder zu verlieren gibt, widmet sich der frischgebackene Inhaber der A-Lizenz, der er mittelfristig gerne auch die Ausbildung zum Fußball-Lehrer folgen lassen würde, gemeinsam mit dem schon jetzt in die Planungen eingebundenen Jörg Ferber (der Trainer der DJK Gnadental wechselt in der neuen Saison als Sportlicher Leiter ins Erftstadion) der nächsten Spielzeit.

So haben Marco Czempik, Aaron Terjung, Marcel Koch, Philip Suhr, Can Yücel, Robert Wilschrey und Maximilian Kuznik sowie die A-Jugendlichen Dario Russo und David Balaban ihre Verträge bereits verlängert. Als Zugänge fest stehen bislang Jannik Schulte, Nils Mäker, Alexander Hauptmann, Nils Dübbert (alle VdS Nievenheim) sowie Maik und Daniel Ferber (beide DJK Gnadental). Gehen wird Sven Raddatz (zum VfL Jüchen/Garzweiler).

Noch arbeitet Seibert weiter am Kader, ist sich jedoch sicher: "Alle Gespräche laufen positiv, Ende April sollten wir damit durch sein." VfL Jüchen/Garzweiler geht ohne Druck ins Duell mit Topteam. Seit dem 2:2-Unentschieden am vergangenen Sonntag gegen Amern hat die Viktoria 40 Punkte auf ihrem Konto, eine Ausbeute, die bislang stets zum Klassenverbleib reichte. Das findet Trainer Michele Fasanelli natürlich klasse, wenngleich ihn mit Blick auf die kleine Misserfolgsserie von drei Spielen ohne Sieg die leichte Sorge umtreibt, dass seine Jungs die restlichen Saisonspiele vielleicht zu locker angehen könnten.

Das würde morgen böse ins Augen gehen, tritt der VfL doch beim SC Union Nettetal an. "Das ist aktuell die zweitbeste Mannschaft der Liga", betont der Coach. Obwohl der Titel nach Niederlagen gegen Heiligenhaus (2:4) und Meerbusch (0:3) futsch ist, hält Fasanelli große Stücke auf die Gastgeber. Das liegt natürlich auch am 0:4 im Hinspiel, "als uns der Gegner gezeigt hat, wie gnadenlos effektiv er sein kann." Verzichten müssen die Jüchener morgen auf Kapitän Yannick Peltzer, bei dem demnächst eine Kernspintomographie Aussagen über den Zustand seines malträtierten Knies liefern soll.

Auch der Verbleib der besten Torjäger Fatlum Ahmeti (12) und Kosta Jamarishvili (10) in Jüchen über diese Saison hinaus ist weiter offen.

(NGZ)
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