Aufstieg in die Verbandsliga Grevenbroich blickt nach Frankfurt

Den Montag Morgen begann Dieter Schläger mit einer kleinen Radtour. Aktive Erholung nach der feucht-fröhlichen Feier, mit der die Kicker des TuS Grevenbroich nach dem 0:0 gegen Remscheid den fast sicheren Aufstieg in die Verbandsliga würdigten. Auch wenn er am Sonntag gegen Remscheid leer ausging, mit 23 Treffern hatte Olaf Weber (l.) ganz entscheidenden Anteil daran, dass der TuS Grevenbroich in die Verbandsliga aufsteigen wird. NGZ-Foto: H. Jazyk

Den Montag Morgen begann Dieter Schläger mit einer kleinen Radtour. Aktive Erholung nach der feucht-fröhlichen Feier, mit der die Kicker des TuS Grevenbroich nach dem 0:0 gegen Remscheid den fast sicheren Aufstieg in die Verbandsliga würdigten. Auch wenn er am Sonntag gegen Remscheid leer ausging, mit 23 Treffern hatte Olaf Weber (l.) ganz entscheidenden Anteil daran, dass der TuS Grevenbroich in die Verbandsliga aufsteigen wird. NGZ-Foto: H. Jazyk

Der Co- und Torwart-Trainer war schon dabei, als der Klub 1992 unter Trainer Herbert Clemens (heute 1. FC-Süd) in der Landesliga sein Meisterstück machte. Aktiv dabei ist von damals heute nur noch der zurzeit verletzte Abwehrmann Lutz Wingerath. Die aktuelle Mannschaft ist für Dieter Schläger, der, mit Ausnahme von Abstechern zum SV RW Elfgen und zur Agrupacion Asturiana, seine komplette fußballerische Laufbahn beim TuS verbracht hat, "spielerisch vielleicht die beste Mannschaft, die ich hier je erlebt habe".

Die alte Truppe, nach deren Abstieg aus der Verbandsliga 1994 Schläger seine Karriere das erste Mal beendet hatte, sei dafür kämpferisch besser gewesen. Ganz klar ist für ihn aber, dass mit dem SC Kapellen und dem TuS Grevenbroich die stärksten Teams aufgestiegen sind. Besonders gefreut hat ihn auch die ansprechende Kulisse beim entscheidenden Match gegen Remscheid.

"Gut, der Gegner hatte viele Fans mitgebracht, aber es waren auch jede Menge Grevenbroicher da. Und die Mannschaft hatte es wirklich verdient, dass mal ein paar Leute mehr kommen." Die feierten am Sonntag gemeinsam mit der Mannschaft, die wegen der Relegation ihre Tour nach Mallorca hatte absagen müssen, den Aufstieg in die Verbandsliga. "In diesem Bewusstsein sind wir am Abend auseinander gegangen", sagt Schläger.

Ob der Fußballkreis in der kommenden Spielzeit wirklich zwei Verbandsligisten ins Rennen schickt, entscheidet sich allerdings nicht in der Schloss-Stadt, sondern in Frankfurt. Dort befindet am Freitag eine Kommission des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) darüber, ob der Regionalligist KFC Uerdingen die Auflagen für die Erteilung der Lizenz erfüllt hat. Steigen die Krefelder ab, ist der zusätzliche Platz in der Verbandsliga futsch.

Experten rechnen aber damit, dass der KFC die Prüfung besteht, auch Uerdingens Zweiter Vorsitzende Theo Kühr wird in der Rheinischen Post Krefeld zitiert: "Wir werden die Lizenz erhalten." Zudem plant der Klub für die dritthöchste Liga, ist sogar auf dem Spielermarkt schon entsprechend tätig gewesen. So soll die Rückkehr von Marcel Witeczek, in der Bundesliga in mehr als 400 Partien für Bayern München, Kaiserslautern, Uerdingen und Mönchengladbach im Einsatz, ein Thema sein.

"Das würden die doch nicht machen, wenn die sich nicht sicher wären", hofft Franz-Josef Esser, Sportlicher Leiter beim TuS Grevenbroich. Allerdings schritt am Samstag beim letzten Saisonspiel gegen den Zweitliga-Aufsteiger FC Dynamo Dresden (begleitet von 9000 Zuschauern!) der Gerichtsvollzieher in der Grotenburg zur Tat, ausgestattet mit einem Pfändungsbeschluss über 4000 Euro.

Auch wird wohl der Etat für die neue Saison noch mal reduziert werden. Theo Kühr sieht die Lage freilich gelassen, verwaist auf noch ausstehende Gespräche, die dem Klub wieder Luft verschaffen würden. Worte, die man in der Schloss-Stadt gerne hört. Dirk Sitterle

(NGZ)
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