Galopp Galopp: Jana Oppermann übernimmt die Führung

Neuss · Die in Krefeld tätige Rennreiterin gewinnt ersten Lauf um den Preis der Perlenkette auf der Neusser Galopprennbahn.

 Gewann seine ersten beiden Ritte in dieser Saison: der amtierende Jockey-Champion Andrasch Starke, hier beim Sieg mit Battash.

Gewann seine ersten beiden Ritte in dieser Saison: der amtierende Jockey-Champion Andrasch Starke, hier beim Sieg mit Battash.

Foto: K. J. Tuchel

Zur Siegerehrung hatte Jana Oppermann (21) ihre ansehnliche Haarpracht wieder geöffnet und sie vom Druck des Sicherheitshelms befreit. Im Sattel des siebenjährigen Wallachs Tadhkeer gewann die in Krefeld tätige Reiterin den ersten der drei Läufe um den Preis der Perlenkette gestern bei gutem Besuch auf der Neusser Galopprennbahn.

 Geht im Preis der Perlenkette in Führung: Jana Oppermann (r.) setzt sich mit Tadhkeer aus dem Stall von Birgit Marschall (l.) vor Wettfavorit Royal Kiss durch.

Geht im Preis der Perlenkette in Führung: Jana Oppermann (r.) setzt sich mit Tadhkeer aus dem Stall von Birgit Marschall (l.) vor Wettfavorit Royal Kiss durch.

Foto: Klaus-Joerg Tuchel

Sie bewies Feingefühl, Nervenstärke — und als der lange führende 19:10 Wettfavorit Royal Kiss mit Lena Mattes schwächer wurde, da brachte sie ihr Pferd energisch nach vorne und sicherte sich das erste kleinere Schmuckstück, das ihr Heike Heilmann aus dem Sieberts-Wettbüro und Eva-Maria Amdohr vom Rennverein überreichten. Jana Oppermann dachte schon weiter: "Ich hoffe, dass ich für die nächsten Läufe wieder gute Ritte bekomme."

Der zweite Lauf steht am 11. Februar an, dann wird sie 22 Jahre alt. Es ist ein wenig in Vergessenheit geraten, aber in der letzten Saison führte sie einige Wochen lang die Jockey-Bestenliste an. Hinter dem Siegerpferd steht (wie so oft) eine ganz besondere Geschichte: Sein Trainer Martin Bach (49) kämpft energisch gegen die Folgen eines schweren Schlaganfalles, seine Lebensgefährtin und Pferdebesitzerin Birgit Marschall begleitete das Pferd nach Neuss.

Trainiert wird auf der kleinen Bahn von Blieskastel-Webenheim im Saarland. Marschall: "Für 2000 Meter geht es fünf Mal 'rum." Royal Kiss aus dem Neusser Stall von Katja Gerneich hat nicht enttäuscht, doch die Trainern musste erkennen: "Der Boden war etwas zu schwer für ihn." Seine Reiterin Lena-Maria Mattes bewies ihr Talent zuvor, als sie mit Kronerbe den Preis von German Tote gewann, obwohl sein Trainer Karl Demme vorher bemerkte: "Der ist eigentlich noch zu dick."

Neben dem Perlenketten-Auftakt wurde der zweite Neusser Jahres-Renntag vom Auftritt des amtierenden Jockey-Champions Andrasch Starke geadelt. Zwei Ritte mit Battash und Andreas brachten zwei Siege bei den ersten Ritten der Saison. Starke: "Wir waren ein paar Tage auf Norderney. Das war sehr erholsam." Bemerkenswert vor allem der Sieg mit dem Fuchshengst Andreas aus dem Kölner Gestüt Röttgen, das der Mehl-Mülhens-Stiftung gehört. Deren Vorsitzender Dr. Günter Paul hatte sich mit seiner Lebensgefährtin Evelyn Krause aus Frankfurt/Main nach Neuss begeben und nach dem Sieg war klar: "Andreas soll jetzt beim White Turf in St. Moritz laufen."

Trainer Markus Klug war sich nur noch nicht sicher, ob er sehr kurzfristig und längere Zeit vorher das Pferd an die Höhe von 1822 Meter gewöhnen soll. Eigentlich war Andreas längst nach England verkauft. Von dort kam allerdings kein Geld, deshalb blieb das Pferd im Besitz des Gestüts Röttgen.

Das Rennen um die Viererwette sicherte sich Magic Jack aus dem Stall der Iffezheimer Trainerin Marion Rotering mit dem aus dem Elsass stammenden Amateur Kevin Braye. Den gesamten Wetteinsatz der Viererwette in Höhe von steuerfreien 13 345,75 Euro kassierte ein Wetter mit einem Einsatz von 118 Euro durch eine Internet-Wette. Der Wettumsatz von 165 607 Euro (davon 45 886 Euro auf der Bahn) war für die Verhältnisse bei Winter-Rennen akzeptabel.

Ein Neusser Pferd gewann diesmal nicht. Trainer Axel Kleinkorres schaffte mit World Cup und Major Hollow ein drittes und viertes Platzgeld und kam zu dem Schluss: "Man braucht nicht nur schnelle Pferde, sondern auch Glück." Der nächste Neusser Renntag ist eine Premiere, denn er findet am 11. Februar, einem Dienstag, statt. Die acht Rennen mit Live-Übertragungen nach Frankreich beginnen um 16.55 Uhr und enden um 20.30 Uhr.

(NGZ)
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