Basketball Elephants lassen allen Ärger hinter sich

Grevenbroich · Die Grevenbroicher fegen die BG Dorsten in der Regionalliga mit 109:65 aus der Gustorfer Sporthalle.

 Nasir Robinson erlebte ein bitteres Debüt. Nach einem Zusammenstoß war schon nach neun Minuten Schluss für den US-Amerikaner.

Nasir Robinson erlebte ein bitteres Debüt. Nach einem Zusammenstoß war schon nach neun Minuten Schluss für den US-Amerikaner.

Foto: Michael Ritters

Als die Elephants Grevenbroich am Mittwochabend John Bynum entließen, machte sich Ernüchterung in der Schlossstadt breit. Auch der letzte Zuschauer hatte begriffen, dass der Held von damals heute nicht mehr als eine lustlose, abgehalfterte Version seiner selbst darstellt.

Die Saisonziele in der Regionalliga waren spätestens nach dem desolaten 73:91 auf Schalke außer Reichweite geraten. Nur drei Tage später sieht die Welt wieder anders aus: Die Elephants zeigten beim 109:65gegen die BG Dorsten vor nur 500 Zuschauern ihre beste Saisonleistung.

"Heute empfinde ich wirklich Stolz für meine Mannschaft. Man hat gesehen, dass wir den faulen Apfel entfernt haben, wir haben wie befreit gespielt. Das war ein 'jetzt erst recht' von uns", fand Trainer Hartmut Oehmen. Der hatte sich noch in der Nacht zum Donnerstag auf die Suche nach einem Nachfolger für Bynum gemacht.

Freitag landete der 24 Jahre alte Nasir Robinson in Deutschland, am Samstag stand er nach zahlreichen Amtsbesuchen in der Startformation - symbolischerweise mit Bynums alter Trikotnumer sechs. Der in ärmsten Verhältnissen in der Nähe von Philadelphia aufgewachsene US-Amerikaner war auf dem College Stammspieler bei den Pittsburgh Panthers und erreichte 2009 sogar das "Elite Eight", das Viertelfinale der College-Meisterschaft. "Er ist keiner, der vorwärts und rückwärts dunkt. Aber er ist ein solider, selbstkritischer Junge, der immer das Beste für das Team will. Also das Gegenteil von dem, was wir vorher hatten", beschreibt Oehmen den nur 1,95 Meter großen Power Forward.

Robinson zeigte gute Ansätze, verletzte sich aber schon nach neun Minuten am Knie und konnte nicht mehr weiterspielen. Sollte ein Band betroffen sein, droht eine wochenlange Pause. Dem unbändigen Willen der Elephants tat das keinen Abbruch. Sie fegten die chancenlosen Dorstener — vor der Saison übrigens ebenfalls Aufstiegskandidat — aus der Halle.

Schon Mitte des zweiten Viertels hatten sich die Gastgeber auf 40:22 abgesetzt, zur Pause stand es nach einem Dreier mit der Sirene von Max Dohmen 50:33. Der stand sinnbildlich für das völlig losgelöst aufspielende Team: In den letzten drei Partien erzielte er insgesamt sechs Punkte. Am Samstag waren es 14 in nur 16 Minuten, für seine unermüdliche Arbeit wurde er nach seinem fünften Foul mit tosendem Applaus verabschiedet.

Für Dorsten gab es vor allem in der Zone einfach kein Durchkommen. Das Duell an den Brettern ging mit 48:32 Rebounds an die Elephants, die über 50 Prozent aus dem Feld und 40 Prozent von der Dreierlinie schossen. "Das war heute alles andere als selbstverständlich. Ich sage nicht, dass es den Rest der Saison so weiterläuft, aber vom Gefühl her war das ein komplett neues Team", fand Oehmen.

(NGZ)
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