Biologische Station erarbeitet Langzeit-Dokumentation Eisvogel & Co am Jüchener Bach

Biologische Station erarbeitet Langzeit-Dokumentation · Von Daniela Buschkamp

Von Daniela Buschkamp

Bewegung rund um den Jüchener Bach: Wegen eines neuen Regenrückhaltebeckens am Ortsrand von Bedburdyck musste der Wasserlauf sein gewohntes Bett verlassen, im Zuge der Euroga wurde er ökologisch aufgewertet. Während im Abwasserbetrieb unter Leitung von Oswald Duda der Abschluss des rund 3,5 Millionen Euro-Projekts anvisiert wird, kümmern sich jetzt die Naturschützer der Biologischen Station und des Jüchener Nabus um den Bach. Der Jüchener Bach wurde wegen des neuen Abwasserbeckens in ein neues Bett verlegt, auch die Uferläufe wurden neu bepflanzt. Jetzt prüfen Mitarbeiter der Biologischen Station die Veränderungen der Flora und Fauna. Auch der Eisvogel wurde schon gesichtet. NGZ-Foto: H. Jazyk

"Ab April werden wir den Bereich unter verschiedenen Aspekten untersuchen", kündigt Michael Stevens, Vize-Leiter der Station an. Eine Heimat für Frösche, Insekten und den bunt gefiederten Eisvogel soll der neu gestaltete Jüchener Bach wieder werden. So hofften zumindest die Mitarbeiter der Gemeinde und die Aktiven des Nabu, die das Projekt begleitet haben. Nun heißt es Bilanz ziehen. Frank Wagener, Leiter der Biologischen Station, und sein Team werden an einer Dokumentation arbeiten. "Dies ist ein Bestandteil des Euroga-Projekts", erläutert Michael Stevens, stellvertretender Leiter der Biostation.

Schließlich sei die "Euroga 2002" auf Nachhaltigkeit ausgelegt. Die Dokumentation könne auch als Anhaltspunkt für weiteren Handlungsbedarf dienen. Doch zunächst wollen die Naturexperten überprüfen, was entlang des Baches alles "kreucht und fleucht". "Wir rechnen damit, dass sich der Fischbestand deutlich vermehrt hat", so der Biologe. Zum Beispiel könnten sich Aale und Gründlinge in dem Gewässer tummeln. "Vielleicht finden wir ja auch bedrohte Kleinfisch-Arten", meint Michael Stevens. Auch der Uferbereich solle Neuansiedlungen von verschiedenen Insekten und Amphibien untersucht werden.

"Wir werden uns bei der Arbeit für die Dokumentation aber auf einige Aspekte beschränken müssen", sagt der Biologe. Die Vogelbeobachtung könnten die Aktiven des Jüchener Nabu übernehmen. Zu den neuen Bewohnern gehört ein Eisvogel-Pärchen. "Mit der Anlage einer Nistwand könnte hier ein Brutplatz angelegt werden", so Michael Stevens. Der Nabu ist Pate des Jüchener Baches, er hat bereits die neue Bepflanzung mitgestaltet. Im Rahmen der Kanalsanierung musste der 1.100 Meter lange Lauf des Jüchener Baches verlegt werden.

Die "Umzugskosten" und weitere Gestaltung der Ufer wurde unter dem Zeichen der "Euroga 2002plus" verwirklicht. Günstig für die Gemeinde: Immerhin 175.000 Euro - also 80 Prozent der gesamten Kosten - wurden aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert. Über 2.500 Sträucher und 180 Bäume wurden neu angelegt. "Wir konnten noch zusätzlich einheimische Büsche und Sträucher pflanzen", freut sich Dieter Schachinger, Vorsitzender der Jüchener Ortsgruppe des Nabu. Markus Beser, "Vogelexperte" vom Nabu-Kreisverband, und Stefan Weyerstrass, Planer bei der Gemeinde Jüchen, konnten bereits erste Erfolge beobachten.

So wurde ein farbenprächtiges Eisvogel-Pärchen gesichtet - diese neuen Bewohner und auch die anderen Neuzugänge im Gewässer und am Ufer sollen jetzt von den Experten der Biologischen Station in einer Langzeit-Dokumentation untersucht werden. Bis 2005 werden sich jeweils drei Naturschützer um Leiter Frank Wagner um den Bestand an Fischen und Amphibien untersuchen.

(NGZ)
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