Radsport Wichtig: Lokalmatadore sind dabei

Eines weiß Friedhelm Kirchhartz genau: "Mit SixDayNight und Tour de Nüss können wir uns nicht vergleichen." Dass die Traditionsveranstaltung, die der VfR Büttgen stets am 30. April und 1. Mai auf Bahn und Straße ausrichtet, den beiden herausragenden Radsport-Events im Rhein-Kreis nicht das Wasser reichen kann, hat zwei simple Gründe: Geld und Termin.

"Zum einen ist unser Etat wesentlich geringer", weiß der Sportliche Leiter des VfR Büttgen. Zum anderen wird am 1. Mai ebenso traditionell wie im "Sportdorf" in Frankfurt "Rund um den Henninger Turm" geradelt, und da macht nun einmal die Elite Station. Vor Jahresfrist traf den VfR diese Terminüberschneidung ganz besonders heftig: Andreas Beikirch, Lokalmatador und Abonnementsieger auf Büttgens Bahn und Straße, musste sich auf Geheiß seines damaligen Teamchefs ebenfalls am Henninger Turm abstrampeln.

Inzwischen ist das "Team Cologne" aufgelöst, startet der in Neuss geborene frühere Büttgener mittlerweile für den RV Rheintreu Bockum in Krefeld, wo Heinz Esch dabei ist, ein leistungsstarkes Team aufzubauen. Vater Fritz Beikirch, seit Jahr und Tag im Organisationsteam der Büttgener Radrennen dabei, überbrachte jetzt die gute Nachricht: "Wenn er bis dahin nicht krank wird oder sich verletzt, startet Andy zu hundert Prozent in Büttgen."

Das gilt sowohl auf der Bahn, wo er zusammen mit seinem ebenfalls nach Bockum gewechselten Standardpartner Andreas Kappes auch gleich Favorit ist - schließlich gewannen sie im November in Dortmund ihr erstes Sechstage-Rennen und mussten sich bei den Six Days in Stuttgart nur um Reifenbreite geschlagen geben, als auch auf der Straße: "Der 1. Mai wird sein erstes Straßenrennen", weiß Fritz Beikirch, denn bis Ende April bereitet sich sein Sohn auf Mallorca auf die neue Straßensaison vor.

Beikirch nicht am Start, Kappes gleich zu Beginn im Derny-Wettbewerb böse gestürzt, das Büttgener Rennen stand im vergangenen Jahr unter keinem allzu glücklichen Stern. Nicht zuletzt wegen dieses Sturzes hat Kirchhartz das Programm für die Bahnveranstaltung umgestellt: "Wir lehnen uns stärker an die Programmfolge eines Sechs-Tage-Rennens an."

So wird es erstmals für die Zweier-Mannschaften ein Ausscheidungsfahren geben, für das die Kreiswerke Grevenbroich als neuer Sponsor gewonnen werden konnten. Detlef Uibel, Bundestrainer Kurzzeit beim Bund Deutscher Radfahrer (BDR), hat Kirchhartz bereits vor Wochen mitgeteilt, dass er mit seinem kompletten Sprint-Kader nach Büttgen kommen wird. Er hat dafür nicht nur einen Lehrgang verschoben, sondern das Dutzend Fahrer aus der Nationalmannschaft gleich "startverpflichtet", weil er die Gelegenheit nutzen will, um am Vormittag vor dem Rennen noch einen Test vorzunehmen.

"Damit haben wir bereits ein attraktives Starterfeld beisammen", freut sich Kirchhartz, zumal weitere Anfragen, auch aus den Niederlanden und Belgien, bereits vorliegen. Aufgewertet werden soll auch das Rahmenprogramm, der Innenraum soll ähnlich wie bei Udo Hempels SixDayNigth gestaltet und für Sponsoren und Ehrengäste reserviert werden. "Viele Sponsoren haben bereits Interesse gezeigt und Kartenkontingente geordert", ist Kirchhartz auch in dieser Hinsicht überzeugt, dass sich der VfR nicht hinter den großen "Events" zu verstecken braucht - Etats und Terminen zum Trotz. -vk

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort