Raphael Wilder mahnt Nach Coup in Krefeld sind die Köpfe leer

Von Dirk Sitterle

Von Dirk Sitterle

Nach rauschenden Basketball-Festen gegen die Hertener Löwen und die Krefeld Panthers, noch garniert durch den Einzug ins Endspiel des WBV-Pokals, müssen sich die Elephants Grevenbroich am Samstag wieder dem wenig prickelnden Regionalliga-Alltag stellen: In Gustorf stellt sich der Neuling SV Union Opladen vor, wahrlich kein Gegner, der den Schloss-Städtern die Karnevalslaune verderben sollte (18.30 Uhr).

Coach Raphael Wilder baut jedoch schon mal vor: "Ich erwarte keinen Sieg mit 20, 30 Punkten. Nach dem Spiel in Krefeld sind die Köpfe einfach leer." Dass die erfolgsverwöhnten Elephants keine Maschinen sind, zeigte am Dienstag der 85:76-Sieg im Halbfinale des WBV-Pokals beim Oberligisten SG RheinEnergie Cologne. Nach einer 20-Punkte-Führung zur Pause (55:35) gelang im dritten Viertel so gut wie nichts mehr (8:25), kamen die Gastgeber auf 60:63 heran. "Da haben wir am untersten Level gespielt", haderte Wilder.

Allzu harte Kritik ersparte er sich indes, verwies lieber auf die Husarenstreiche der beiden Vorwochen, "die kann man wirklich nicht mehr toppen". Zwar sei es nun "sehr sehr schwer, wieder Spannung in die Mannschaft 'reinzukriegen", doch in die Bredouille sollte der Primus trotzdem nicht kommen, denkt der Trainer: "Ich erwarte schon einen Sieg." Opladen, beim glanzlosen 85:66-Erfolg der Elephants im Hinspiel kein echter Prüfstein, hat sich in der Winterpause freilich verstärkt.

Für Ralf Luckmann, der sein Traineramt aus beruflichen Gründen zur Verfügung gestellt hatte, verpflichtete die Union zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte einen US-Amerikaner. Steven St. Martin, ursprünglich nur als Spieler geholt, geht für den Aufsteiger nun an der Seite von Pete Jarchow als Spielertrainer auf Korbjagd. Der 27- Jährige, auch schon mal beim SV Uedesheim im Gespräch, ist in der Liga kein Unbekannter, gehörte schon in Dorsten und Hilden zu den herausragenden Kräften. "Er ist ein guter Aufbauspieler", weiß Wilder, "nicht spektakulär, aber sehr solide".

Zudem organisiert er die, so der Grevenbroicher Coach weiter, "relativ gute Verteidigung. Die müssen wir von Anfang an Ernst nehmen". Insgeheim beschäftigen sich die am Samstag wohl in Bestbesetzung auflaufenden Elephants allerdings schon mit dem nächsten Knaller. Am 8. März geht es (mal wieder) zum Tabellenzweiten SVD 49 Dortmund, eine Partie, die Wilder unbedingt gewinnen will. "Denn ich will nicht derjenige sein, der entscheidet, wer Zweiter wird".

Mit Herten und Krefeld (beide zehn Minuspunkte) sowie eben Dortmund (8) bewerben sich noch drei Teams um die Vizemeisterschaft, die am Ende durchaus zum Sprung in die Zweite Bundesliga berechtigen könnte. Präferenzen hat Wilder dabei nicht. Natürlich sei ein Mann wie Panthers-Boss Hartmut Oehmen eine Reizfigur, "wahrscheinlich war die ganze Liga froh, dass wir sie geschlagen haben", aber er möchte Krefeld und seine ungemein spielstarke US-Auswahl nicht missen. "Auch solche Mannschaften gehören in die Liga. Die WBV-Statuten lassen das zu, und er hat da wirklich eine tolle Truppe beisammen. Ich find's gut, dass die dabei sind."

(NGZ)
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