Ehringhausen Streit um „Blauen Mond“ geht weiter

Remscheid · Die Stadtverwaltung will Aldi mit einer Verordnung zum Wiederaufbau zwingen. Der Discounter reagiert mit Klage.

 Anfang April 2015 wurde die Spitze des Turms aus Sicherheitsgründen demontiert. Zuvor hatten Sturmböen den „Blauen“ Mond beschädigt.

Anfang April 2015 wurde die Spitze des Turms aus Sicherheitsgründen demontiert. Zuvor hatten Sturmböen den „Blauen“ Mond beschädigt.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Im Streit mit Aldi um die Zukunft des Mannesmann-Turms zieht die Stadt die Daumenschrauben an: Die Verwaltung hat gegen den Konzern eine Ordnungsverfügung erlassen. Ziel dieses befehlenden Verwaltungsaktes ist es, Aldi dazu zu bewegen, den unter Denkmal stehenden Turm, der von den Remscheidern liebevoll „Blauer Mond“ genannt wird, auf dem Grundstück des Discounters an der Burger Straße wieder aufzubauen. Das bestätigte Bauamtsleiter Jörg Schubert auf Nachfrage.

Die Antwort von Aldi auf die Verfügung ließ nicht lange auf sich warten: Der Konzern setzt sich dagegen mit einer Klage zur Wehr. Überraschend kommt das für Jörg Schubert nicht. „Wenn Aldi den Blauen Mond wieder hätte aufbauen wollen, hätte es das schon längst getan“, sagte Schubert mit Blick auf den seit langer Zeit schwelenden Streit.

Im April 2015 war der Turm während des Sturms „Niklas“ ins Wanken geraten und vorsorglich abgebaut worden. Zwischenzeitlich waren die Verhandlungen über einen Wiederaufbau des 59 Meter hohen Denkmals, das einst mit den Buchstaben „MW“ als Symbol der Mannesmann-Werke in Blau über der Stadt leuchtete, sogar auf einem guten Weg gewesen. Die in die Jahre gekommene Beleuchtung sollte durch LED-Technik ersetzt werden. Kostenpunkt: rund 500.000 Euro. Ein Betrag, der Aldi zu hoch ist.

Stattdessen hatte der Konzern angeboten, lediglich das Kopfteil des Mannesmann-Turms in einer Höhe von rund 17 Metern am Werkstor von Salzgitter Mannesmann Stainless Tubes Deutschland GmbH, dem Nachfolger der Mannesmannwerke, wieder aufzurichten.

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