Rollhockey Mit dem "Golden Goal" ins Halbfinale

Remscheid · Rollhockey-Play-offs: IGR Remscheid besiegt Calenberg in der Verlängerung mit 4:3 und trifft nun auf Meister Herringen.

Die Pflicht ist gelungen, jetzt kann die Kür in Angriff genommen werden: Mit dem etwas mühsam erzwungenen zweiten Sieg am Samstag nach Verlängerung und "Golden Goal" gegen den SC Bison Calenberg steht Rollhockey-Bundesligist IGR Remscheid im Play-off-Halbfinale. In der "Best of three"-Serie geht es ab dem kommenden Samstag gegen den Deutschen Meister SK Germania Herringen. Das erste Spiel wird Samstag um 15.30 Uhr in Hackenberg ausgetragen.

Es hätte allerdings nicht viel gefehlt, und die Remscheider hätten am gestrigen Muttertag beim entscheidenden dritten Viertelfinalspiel in der Halle nachsitzen müssen. Nach dem 7:4 im ersten Spiel in Calenberg begann die IGR schwungvoll und mit vielen Chancen, scheiterte aber zweimal am Pfosten und ansonsten an Antonio Fragapane im Bison-Gehäuse. Der ehemalige Keeper von I.S.O. Remscheid war für den beim Warmmachen verletzten Joey van den Dungen zwischen die Pfosten gerückt - und wuchs über sich hinaus. "So gut habe ich ihn noch nie gesehen", staunte auch IGR-Torhüter Moritz Kreidewolf.

Kreidewolf war einer von drei Matchwinnern im Remscheider Trikot. Denn nachdem Yannick Peinke die Gastgeber schließlich doch in Führung gebracht hatte (6.), kam der Gast um den überragenden Milan Brandt besser ins Spiel, scheiterte aber immer wieder am angehenden Polizeibeamten im IGR-Tor.

Zweiter Matchwinner war Max Richter. Er lieferte in der Abwehr ein herausragendes Spiel ab, bewies diesmal aber auch noch seinen Torriecher. "Im Training am Donnerstag wollte kein Ball ins Tor. Das hab' ich mir fürs Spiel aufbewahrt", sagte Richter mit einem Augenzwinkern.

Zunächst sorgte er nach 41 Minuten aus halbrechter Position für das vermeintlich entscheidende 2:0. Dann, nachdem Calenberg eine fulminante Schlussphase hinlegte und durch Treffer von Dominik Brandt (Direkter Freistoß; 45.), einem Gewaltschuss von Milan Brandt (48.) sowie einem weiteren verwandelten "Direkten" durch Reik Johansson (49.) urplötzlich vorne lag, schoss Richter sein Team auch noch in die Verlängerung: Die IGR hatte für Kreidewolf einen fünften Feldspieler ins Getümmel geschickt, und Richter traf 3,7 Sekunden vor dem Ende zum kaum noch für möglich gehaltenen 3:3. Das Sahnehäubchen auf den packenden Rollhockey-Krimi setzte schließlich Yannick Peinke. Der ansonsten diesmal nicht ganz so auffällige Nationalspieler war der dritte Matchwinner, als er kurz vor Ende der ersten Halbzeit der Verlängerung das "Golden Goal" erzielte - und die IGR damit ins Halbfinale schoss.

"Wir freuen uns jetzt auf die Begegnungen gegen Herringen, aber wir haben uns das Leben heute selber schwergemacht, weil wir gerade zu Beginn zu viele Chancen liegengelassen haben", sagte Trainer Andreas Reinert nach der Partie. "Da müssen wir einfach abgezockter sein", pflichtete ihm Moritz Kreidewolf bei, "denn gegen Herringen werden wir garantiert nicht so viele hochkarätige Möglichkeiten bekommen."

(RP)
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