Baustelle in Lennep Sorge um Verkehrschaos durch Grillwelt

Lennep · Schon jetzt sei die Verkehrssituation im Bereich Ringstraße / Lüttringhauser Straße oft chaotisch, argumentieren Anwohner. Die Stadt verweist auf Puffer im DOC-Gutachten und den geplanten Umbau des Knotenpunktes.

 Auf der Baustelle an der Ecke Ringstraße / Lüttringhauser Straße nimmt das Gebäude der Erlebniswelt „Grillardor“ bereits konkrete Formen an.

Auf der Baustelle an der Ecke Ringstraße / Lüttringhauser Straße nimmt das Gebäude der Erlebniswelt „Grillardor“ bereits konkrete Formen an.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Freunde des mit Kohle oder Gas befeuerten Kochens unter freiem Himmel fiebern schon jetzt der für Sommer des kommenden Jahres geplanten Eröffnung der Grillerlebniswelt „Grillardor“ in Lennep entgegen. Hier soll es auf 2200 Quadratmetern Fläche alles geben, was das Herz eines Grillfreundes höherschlagen lässt.

Doch es gibt auch Bedenken gegen das Bauprojekt, dessen Fortschritte auf dem Gelände der früheren Straßenmeisterei mittlerweile gut erkennbar sind. Anwohner der Platanenallee rechnen mit größeren Verkehrsproblemen, wenn die Besucher die insgesamt 100 Parkplätze des im Kreuzungsbereich Ringstraße / Lüttringhauser Straße gelegenen Grundstücks ansteuern. Verschärft werde die Situation durch die Pläne des Investors, auf dem hinteren Teil des Grundstücks eine Kindertagesstätte anzusiedeln, argumentierte der Lenneper Carsten Hausmann, als er am Mittwochabend in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung Lennep in diesem Jahr in einer Einwohneranfrage das Wort bekam.

Carsten Hausmann wollte von der Verwaltung wissen, ob das „Verkehrsmehraufkommen“ durch die Grillardor-Ansiedlung im Verkehrsgutachten zum geplanten Designer-Outlet-Center (DOC) in Lennep berücksichtigt worden sei. Er verwies darauf, dass die Verkehrssituation an diesem Eingangstor nach Lennep schon jetzt in den „Stoßzeiten“ chaotisch sei, weil die Ansiedlung des Gartencenters Kremer und das neue Gewerbegebiet an der Karlstraße zu einer höheren „Verkehrsdichte“ geführt haben. Weil die Aufstellspuren für die Zufahrten auf die A 1 im Bereich der Anschlussstelle Blume zu kurz seien, gebe es in diesen Phasen lange Rückstaus, die dann den Durchgangsverkehr auch nach Lüttringhausen behindern.

 Als das DOC-Gutachten erstellt wurde, seien die „Grillardor“-Pläne noch nicht bekannt gewesen, antwortete Stadtplanerin Christina Kutschaty für die Verwaltung. In den Verkehrsgutachten werde aber in der Regel ein „Sicherheitsspielraum“ aufgenommen, damit nicht für jede dazukommende „bauliche Entwicklung“ im Umfeld eine „neue Beurteilung der Verkehrssituation“ nötig sei. Dieser „Puffer“ reiche aus.

Kutschaty gab Hausmann außerdem zu bedenken, dass die 100 Parkplätze bei Grillardor baurechtlich aus der Größe des Gebäudes und Grundstücks abgeleitet seien. Es sei nicht davon auszugehen, dass diese Stellplätze den ganzen Tag über komplett belegt seien.

Auch die Notwendigkeit für eine Überarbeitung der bisherigen Straßen- und Kreuzungsplanungen, die Hausmann mit einer weiteren Frage ins Spiel brachte, erkennt die Verwaltung zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Kutschaty verwies darauf, dass der Knotenpunkt bei Grillardor „im weiteren Verlauf der DOC-Realisierungen“ sowieso verkehrstechnisch überplant werde.

 So soll der Neubau der Grill-Erlebniswelt einmal aussehen.   Animation:     Windgassen

So soll der Neubau der Grill-Erlebniswelt einmal aussehen. Animation: Windgassen

Foto: Grillardor AG/Animation: Windgassen

Abschließend wollte Hausmann wissen, welche Schutzmaßnahmen gegen Lärm und Gerüche während der Bauphase für die Bewohner der Häuser Platanenallee 23 bis 47 geplant seien. Hierfür seien der Bauherr und die ausführenden Bauunternehmen zuständig, sagte Kutschaty. Die Baustelle befinde sich in einem Mischgebiet, ergänzte sie. Danach richten sich die angesetzten Grenzwerte für Immissionen. Der Bauherr hätte im Baugenehmigungsverfahren den Nachweis erbracht, dass er diese Grenzwerte einhalten kann.

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