Auf den Remscheider Straßen Neue Busse mit Sicherheitsassistenten

Remscheid · Die Stadtwerke haben 1,2 Millionen Euro für fünf moderne Fahrzeuge ausgegeben. Der Verbrauch von Dieselkraftstoff reduziert sich durch die neue Antriebstechnik um etwa acht Prozent. Die digitale Ausrüstung nimmt zu.

 Die neuen Mild-Hybrid-Busse der Stadtwerke sind heute auf den Straßen in Remscheid unterwegs.

Die neuen Mild-Hybrid-Busse der Stadtwerke sind heute auf den Straßen in Remscheid unterwegs.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Fünf neue Mild-Hybrid-Busse der Stadtwerke fahren ab sofort durch die Stadt. 1,2 Millionen Euro hat die Investition gekostet. Ausschlaggebend für die Investition waren unter anderem die Erfahrungen mit der ersten Generation dieser Modelle, die im vorigen Jahr angeschafft wurden. „Wir sind mit den Fahrzeugen sehr zufrieden“, sagte Geschäftsführer Professor Thomas Hoffmann. Nach den Berechnungen der Stadtwerke ist der Verbrauch von Dieselkraftstoff zwischen sechs und acht Prozent zurückgegangen. Das seien mit die modernsten Fahrzeuge auf dem Markt.

Bei den neuen Bussen kommt ein kompakter Motor zum Einsatz. Beim Beschleunigen wird dieser durch einen Elektromotor unterstützt. Beim Bremsen oder im Schubbetrieb arbeitet der Elektromotor als Generator und speichert den so gewonnenen Strom kurzzeitig in Kondensatoren, den sogenannten Mild Hybrid Storages (MHS). Diese gespeicherte Energie wird beim Beschleunigen wiederverwendet.

Die fünf Busse verfügen über neue Assistenz-Systeme. Peter Anton Seitz, Bereichsleiter Werkstatt & innovative Fahrzeugtechnik der Verkehrsbetriebe, sieht darin eine deutliche Verbesserung der Sicherheit. Der Abbiegeassistent hilft dem Fahrer, Fahrzeuge, Fußgänger oder Radfahrer im toten Winkel zu erkennen. Ein mehrstufiges Warnsystem schaltet sich in kritischen Situationen ein. Auch der Notbremsassistent hilft, Unfälle zu verhindern. Nach Darstellung von Seitz reagiert der Assistent automatisch auf vorausfahrende und stehende Hindernisse. Zunächst reduziert sich die Geschwindigkeit um 40 Prozent. Sollte der Fahrer nicht reagieren, kommt es zu einer Vollbremsung.

Für Mütter mit Kinderwagen und Menschen mit einem Rollator bieten die neuen Busse mehr Platz. Außerdem haben die Handy-Benutzer in jedem neuen Bus WLAN-Empfang sowie zehn Stationen zum Aufladen. Insgesamt verfügen 16 Busse der Stadtwerke über einen WLAN-Anschluss. Nach Angaben von Armin Freund, Bereichsleiter Verkehrsmanagement der Stadtwerke, gibt es im Monat 30.000 Logins in den Bussen.

Für das nächste Jahr haben die Verkehrsbetriebe zehn neue Fahrmodelle bestellt. Sechs Gelenkbusse und vier Solobusse. Thomas Hoffmann geht davon aus, dass in etwa zwei Jahren die Grundsatzentscheidung fällt, was die langfristige Antriebstechnik betrifft. Entweder E-Fahrzeuge oder Busse, die mit Wasserstoff angetrieben werden. Die ersten Fahrzeuge der neuen Antriebsart könnten dann einige Jahre später auf dem Betriebshof an der Neuenkamper Straße stehen. Insgesamt besitzen die Verkehrsbetriebe 86 Busse.

Die Zukunft des Nahverkehrs hängt nicht alleine von der Antriebstechnologie und nicht vom Neubau des Busbahnhofs am Ebert-Platz ab. Nach Hoffmanns Einschätzung ist kaum davon auszugehen, dass viele ihr Auto stehen lassen, nur weil der Bus klimafreundlicher unterwegs ist. Da müssten noch andere Anreize hinzukommen. Wer Bus fährt, steht nicht im Stau -– das wäre ein deutliches Plus gegenüber dem Individualverkehr. Um dies zu erreichen, bräuchte es vermehrt Busspuren oder den weiteren Ausbau von Ampelschaltungen. Ideen, die im Mobilitätskonzept der Stadt stehen.

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