Remscheid Remscheid prüft Erhalt des Orchesters

Remscheid · Die Städte Remscheid und Solingen haben gestern vereinbart, gemeinsam nach einem Weg zu suchen, wie die Bergischen Symphoniker erhalten werden können. Das ist das Ergebnis einer dreistündigen Sitzung der Gesellschafterversammlung im Rathaus von Solingen.

 Peter Kuhn und seine Bergischen Symphoniker – noch ist ihre Abschaffung nicht besiegelt.

Peter Kuhn und seine Bergischen Symphoniker – noch ist ihre Abschaffung nicht besiegelt.

Foto: Saltmann (Archiv)

Damit ist Oberbürgermeisterin Beate Wilding erstmals von dem Vorschlag, den Fusionsvertrag zum Ende des nächsten Jahres zu kündigen und das Orchester abzuschaffen, etwas abgerückt. Beate Wilding und Solingens Oberbürgermeister Norbert Feith verabredeten, dass man die Gespräche auf Fachebene fortsetzen will mit dem Ziel, konkrete Vorschläge zur höheren Wirtschaftlichkeit der Orchester GmbH vorzubereiten.

Gutes Gesprächsklima

Nach Angaben von Teilnehmern der Sitzung verliefen die Gespräche hart, aber fair. Das Gesprächsklima wird als gut und konstruktiv beschrieben. Dass es nicht zu einer massiven Konfrontation zwischen den beiden Fusionspartnern gekommen würde, deutete sich bereits in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Donnerstagabend an.

Eine Beschlussvorlage verschwand von der Tagesordnung, die die Remscheider Vertreter in der gestrigen Gesellschafterversammlung dazu verpflichten sollte, dem Wirtschaftsplan der GmbH nicht zuzustimmen. Das wäre ein weiterer Affront gegen Solingen gewesen, das dem Wirtschaftsplan bereits zugestimmt hatte.

Diese Geste des Entgegenkommens kam bei den Solingern gut an, hieß es aus Teilnehmerkreisen. Mit der Verabredung, gemeinsam nach einer Lösung für Einsparungen beim Orchester zu suchen, hat sich offenbar auch Solingen auf Remscheid etwas zubewegt. Lange Zeit hieß es immer aus der Nachbarstadt, Remscheid müsse seine Hausaufgaben machen und den jährlichen Zuschuss von fast zwei Millionen Euro zahlen. Welche Wege zu mehr Wirtschaftlichkeit die Gesellschafter prüfen, darüber wollten sich die Oberbürgermeister gestern nicht äußern.

Entlastung um 800 000 Euro

Die Schließung des Orchesters würde der Stadt eine sofortige Entlastung des Haushaltes von 800 000 Euro bringen. Für Musiker, die aufgrund einer Vereinbarung im Fusionsvertrag in den städtischen Dienst übernommen werden müssen, fallen über etwa 13 Jahre Kosten von 13,2 Millionen Euro an. Erst nach dieser Zeit ist der Haushalt jährlich von einem Zuschuss von zwei Millionen Euro entlastet.

(RP/rl)
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