Wirtschaftspolitik Die Ausbildungslandschaft strahlt in hellen Farben

Meinung | Remscheid · Wenn es den Unternehmern gelingt, den Erfolg der „alten Industrie“ auch in der digitalen Welt zu haben, dürfte die Stadt die Zeitenwende überstehen.

Remscheid: Die Ausbildungslandschaft strahlt in hellen Farben
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Die wirtschaftliche Zukunft der Remscheider Unternehmen und damit der bescheidene Wohlstand der Stadt hängen davon ab, qualifizierte junge Menschen für die hiesigen Firmen auszubilden. Das ist schon ein langgehegter Wunsch, der zum Glück kein frommer Wunsch geblieben ist. Die Infrastruktur für den betrieblichen Nachwuchs entwickelt inzwischen Konturen, auf die andere Städte mit Neid blicken können. Mit dem Neubau des Berufsbildungszentrums (BZI) an der Wüstenhagener Straße bekommt die Qualität der Ausbildung einen neuen Schub.

Nicht nur für die Metall- und Elektrobranche, auch für das Handwerk. Wenn im nächsten Jahr zum Wintersemester die Fachhochschule Köln am Honsberg passgenaue Studiengänge für die Industrie anbietet, entsteht in der Stadt ein weiteres herausragendes Angebot zur beruflichen Qualifizierung. Ein weiteres kommt hinzu. Es ist zwar „nur“ ein Umzug von der Stuttgarter Straße auf das Gelände neben dem Bahnhof, aber die Lernbedingungen für die Berufsschule erfahren eine große Aufwertung – was sich mit Sicherheit auf die Qualität der Abschlüsse auswirken wird. Zur Bildungsstruktur gehört auch die Forschungsgemeinschaft (FGW). Sie hat sich als An-Institut der Bergischen Uni entwickelt und verkörpert den bergischen Unternehmergeist wie kein zweites Institut. Schon 1952 wussten die Remscheider, dass nur durch Innovationen ein Wettbewerbsvorteil entstehen kann. Da aber die meisten mittelständischen Unternehmen keine Ressourcen für eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilungen hatten, wurde diese private Institution ins Leben gerufen.

Naturwissenschaftliche Forschung braucht Schüler, die zum einen in den Kernfächern wie Mathematik, Informatik, Physik und Biologie über gute Kenntnisse verfügen, und zum andere gerne forschen. Das RöLab im Deutschen Röntgen-Museum gibt Schülern die Möglichkeit, auf universitärem Standard zu experimentieren. Auch eine hoffnungsvolle Entwicklung für die Zukunft. Wenn es den Unternehmern der Stadt gelingt, den Erfolg der „alten analogen Industrie“ auch in der digitalen Welt zu erzielen, dann dürfte die Stadt die Zeiten des Übergangs und der Transformation einigermaßen gut überstehen. Ihr Angebot an qualifizierter Ausbildung kann sich jedenfalls sehen lassen.

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