Nacht der Bibliotheken Lesen ohne feste Schlafenszeit

Remscheid · Die Nacht der Bibliotheken lockte 14 Kinder in die Familienbücherei St. Josef.

 Aus vielen Büchern wurde gelesen – ganz ohne Eltern.

Aus vielen Büchern wurde gelesen – ganz ohne Eltern.

Foto: Susanne Katterwe

Eine ganze Nacht ohne die Eltern, nur mit Freunden und ganz vielen Büchern – das klingt für viele Kinder wie ein spannendes Abenteuer. Für 14 Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren begann dieses am Freitag in der Familienbücherei St. Josef in Remscheid.

„Weiß einer von euch, was heute für eine Nacht ist? – Die Nacht der Bibliotheken“, sprach der Bibliotheksleiter Peter Freund in die Runde. Alle zwei Jahre findet sie in ganz Nordrhein-Westfalen statt. Die Bücherei von St. Josef nahm zum dritten Mal teil. In diesem Jahr lautete das Motto: „Mach es!“ Ziel sollte es sein, noch mehr Menschen dazu zu animieren, ihr Leben aktiv zu leben und neues auszuprobieren.

Diese Möglichkeit wollte auch Freund den Kindern geben. Deshalb hatte er mit einigen Mitarbeitern der Bibliothek und Jugendlichen der Katholischen Jugendgemeinde einiges für den Abend geplant: Kennenlernspiele, gemeinsames Abendessen, Singen und Spielen, Basteln, gemeinsame Übernachtung im großen Saal und viel mehr erwartete die Kinder. Eigentlich hätte es auch eine Nachtwanderung geben sollen, aber das bergische Wetter machte dem einen Strich durch die Rechnung.

Ein Problem war das nicht, denn es gab auch so genug zu entdecken und erleben. Da die Bibliothek ja eigentlich im Vordergrund des Abends stehen sollte, gab es auch dazu Aktionen, wie eine Führung und natürlich Vorlesen. „Anschlag auf die Baumriesen“ aus der Reihe „Die grünen Piraten“, war das Buch, aus dem gelesen wurde. Schon auf dem deutschen Vorlesetag hatte dieses Buch für Begeisterung gesorgt.

„Wir wollen die Fantasie der Kinder anregen. Viele Studien zeigen, wie wichtig Lesen schon im frühen Alter für die Zukunft und das spätere Berufsleben der Kinder ist“, erzählt Freund. „Wir machen deshalb bei vielen Veranstaltungen mit – wie dem Lesekompass, dem Bibliotheksführerschein oder auch der Aktion „Lesehelden“ für Kinder mit Leseschwächen.“

Unter den Kindern, die jetzt dabei waren, war allerdings kaum eines, welches noch an die Bücher herangeführt werden musste, denn die meisten waren ohnehin kleine Leseratten. So wie die zehnjährige Sophie Steinborn. Sie kommt jede Woche in die Bücherei, um sich Wissensbücher und Detektivgeschichten auszuleihen. Für sie und die anderen lesebegeisterten Kinder war deshalb das klare Highlight des Abends, dass es keine feste Schlafenszeit gab – gelesen werden durfte, so lange die Kinder wollten. So sollte es eine Nacht mit wenig Schlaf, dafür aber umso mehr Spaß zu werden.

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