ÖPNV-Diskussion Kürzere Taktzeiten für S7 gefordert

Lüttringhausen · Diskussion über die Zukunft der Mobilität in Remscheid.

 Abellio betreibt die S-Bahn S7 zwischen Solingen und Wuppertal Hauptbahnhof.

Abellio betreibt die S-Bahn S7 zwischen Solingen und Wuppertal Hauptbahnhof.

Foto: Radtke, Guido (gra)

Um über die Mobilität der Zukunft zu diskutieren, luden die Remscheider Sozialdemokraten am Freitag, im Rahmen der Aktion „Klima Woche“ ins alte Bahnhofsgebäude Lüttringhausen ein. Helmut Ruppert vom ökologischen Verkehrsclub (VCD) Bergisch Land forderte eine Verdichtung des Bus- und Bahnverkehrs.

Wie gelingt eine sozialverträgliche Mobilitätswende, hieß die Fragestellung, der sich die vier Referenten des Abends, Landtagsabgeordnete Susana dos Santos Hermann, Gewerkschaftsvertreter Michael Munkler (Verdi), Helmut Ruppert (VCD) und Axel Sindram (ProBahn) stellten. Die Landtagsabgeordnete aus Köln ergriff als erste das Wort, um über die politischen Bestrebungen zu sprechen und darüber, wie sich der Verkehr in den vergangenen Jahrzehnten verändert habe, nämlich gar nicht. „Seit Anfang der 90er Jahre ist die Verteilung der Verkehre gleichgeblieben.“ Im Bundesdurchschnitt benutzen 45 Prozent der Verkehrsteilnehmer das Auto, der Rest verteile sich auf Fußgänger, Radfahrer und Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel. „Die Antriebe haben sich verändert, das Mobilitätsbedürfnis ist gestiegen, die Wege, die wir alle täglich zurücklegen, werden länger“, berichtete dos Santos Hermann. Es gebe zwar mittlerweile sparsamere Motoren, dafür aber würden immer größere Autos gefahren. Unterm Strich also habe sich nichts verbessert.

Die Mobilitätswende ließe sich nur erreichen, wenn mehr Verkehr auf die Schiene und Wasserwege umgeleitet werden. Dafür aber müssten diese auch attraktiv für die Verbraucher sein, also eine kostengünstige und zeitsparende Alternative zum Auto bieten. Das sei in einigen Großstädten tatsächlich schon gegeben. Vielerorts aber nicht, bemängelte vor allem Helmut Ruppert. Der Senior ist regelmäßig und viel im Bergischen unterwegs, meist mit Bus, Bahn und auf seinem Fahrrad. Die Verbindung und Umsteigemöglichkeiten zwischen Bus und Bahn seien in Remscheid stark verbesserungswürdig. „Wenn ich am Remscheider Hauptbahnhof von der Bahn in den Bus umsteigen möchte und den Anschluss verpasse, muss ich 20 Minuten auf den nächsten Bus warten. Da bin ich zu Fuß schneller.“

Nur wenn die Taktung unter zehn Minuten bleibe, sei der Umstieg attraktiv, urteilte Ruppert. Dass der ÖPNV für Bürger praktisch zum Nulltarif angeboten werden sollte, davon riet Gewerkschafter Munkler ab, denn die Mitarbeiter verdienten ein ordentliches Gehalt.

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