Ratingen Umweltbildungszentrum: Planer gesucht

Stadt und Politik drücken aufs Tempo: Nun soll es einen Planungswettbewerb geben. Der Rat brachte das Ganze jetzt auf den Weg.

 Der Eingangsbereich ist in die Jahre gekommen und soll neu geordnet werden. Wo das Umweltbildungszentrum stehen wird, ist noch offen.

Der Eingangsbereich ist in die Jahre gekommen und soll neu geordnet werden. Wo das Umweltbildungszentrum stehen wird, ist noch offen.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Grünes Licht auf dem Weg zur nächsten Planungsetappe am Blauen See: Der Bezirksausschuss Mitte und der Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und demografische Entwicklung (Stuma) beschlossen jetzt die Ausschreibung eines Planungswettbewerbs für das neue Umweltbildungszentrum (UBZ). Wo dieses Zentrum letztlich stehen soll, ist noch offen. CDU und Bürger Union (BU) sprachen sich für den Standort hinter den Bahngleisen Richtung Cromford aus. Die Verwaltung wollte das neue UBZ im Eingangsbereich des Freizeitgeländes platzieren. In einer Machbarkeitsstudie hatte sich der Gutachter ebenfalls für den Standort Richtung Cromford ausgesprochen, liegt also ganz auf der Linie von CDU und BU.

Fakt ist: Teams aus Architekten, Städtebauern und Freiraumplanern sollen Entwürfe für das UBZ entwerfen, aber auch für die Nutzung der angrenzenden Flächen. Der präferierte Standort an der Anger soll besonders in den Blick genommen werden. Die Naturbühne und der Märchenzoo sind keine Bestandteile des Planungswettbewerbs.

Jochen Kral, der Technische Beigeordnete, ist vielleicht ein Romantiker. Wenn es so wäre: Es wäre gut! Denn der Planungsdezernent weiß, dass das Gelände am Blauen See behutsam und im Einklang mit den topographischen Gegebenheiten umgestaltet werden muss. Brachiales hat da keinen Platz. Mit Hilfe eines Wettbewerbes werden Architekten ausloten müssen, wie weit man gehen kann. Die Balance zwischen neuen Baukörpern und der traumhaften Landschaft muss stimmen.

Dieser Prozess wird dauern, und er steht erst am Anfang. Doch die Richtung ist klar: Der Blaue See wird zum Baustein eines neuen Konzeptes, das Ratinger Regionen, zu denen vor allem das Angertal gehört, deutlich aufwerten soll. Kral hat schon früh in seiner Amtszeit die Möglichkeit geschätzt, Fördergelder abrufen zu können. Das tut er mit wachsender Begeisterung. Und so hofft er, dass die Pläne für den Blauen See in beträchtlichem Maße finanziell unterstützt werden. „Bis zu 50 Prozent wären schon  drin“, sagt er.

Das Entrée am Blauen See wird sicherlich ein neues Gesicht bekommen. Man will die Aufenthaltsqualität verbessern. Und man muss entscheiden, welche Gebäude abgerissen werden oder noch saniert werden können.

Dies bedeutet auch: Die Stadt braucht die Planungshoheit. Die kann sie nur bekommen, indem sie das große Gelände im Besitz des Gräflich von Spee’schen Imperiums kauft. Kral hält sich mit weitergehenden Informationen sehr bedeckt.

Er erklärt nur, dass man auf einem guten Weg sei. Das hat er schon vor einiger Zeit so gesagt, aber an der grundsätzlichen  Linie hat sich nichts geändert. Das ist gut zu wissen. Von einer Einigung ist man offenbar nicht mehr so weit entfernt.

Die neuen Träume am Blauen See können also wahr werden. Und der Kreis Mettmann hätte ein herausgeputztes Schmuckstück, das man bestens vermarkten könnte.

Erlebniswelt-Chef Alexander Heinz merkte in einem früheren Gespräch an, dass die Jahre, in denen sich am Blauen See kaum etwas getan hat, für die Stadt und die Mitarbeiter auf dem Gelände nicht gut waren. „Da bekam das Ganze so eine negative Färbung“, urteilt Heinz. Man habe dennoch unverdrossen weitergemacht und sein Bestes gegeben. Wichtige Bestandteile des Verbundes: der Märchenzoo und Theater Concept mit munteren Aufführungen auf der Naturbühne. Der Lohn: Die treuen Ratinger sind immer wieder zum Blauen See gekommen, der laut Kral einen ganz anderen Charakter hat als der Grüne See.

Beide Gebiete möchte Ratingens Chefplaner, der viel Herzblut in das neue millionenschwere Großprojekt steckt, nicht missen. Die nächsten Planungsschritte sind nun in die politischen Gremien zur Beratung und Entscheidung  gekommen – ein wichtiger Schritt auf dem Weg  zum großen Ziel, das nach all den Jahren der Gespräche und Abwägungen endlich zum Greifen nah scheint. Nun ist man gespannt auf die Ergebnisse des Planungswettbewerbs.

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