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TVR schlägt SGR deutlich TVR findet im Derby immer Antworten

RATINGEN · Der Handbll-Verbandsligist schießt die Reserve der SG Ratingen auch in der Höhe verdient mit 37:25 ab

 Wer bekommt den Ball? Niklas Wergen (l.) und Tristan Beckmann (r.) rangeln um das Spielgerät. Moritz Metelmann schaut zu.

Wer bekommt den Ball? Niklas Wergen (l.) und Tristan Beckmann (r.) rangeln um das Spielgerät. Moritz Metelmann schaut zu.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Warum der TV Ratingen in dieser Handballsaison recht selten so glänzend auftrumpfte wie im Verbandsliga-Heimderby gegen die SG Ratingen II? Torwart Max Scholz konzentrierte sich lieber auf die Gegenwart: „Wir haben gut gespielt, vor allem in der Deckung, und sind verdienter Sieger“, sagte der 22-Jährige, der wieder eine feine Leistung bot (16 Paraden). Hätte sein TV, die gesamte Saison über, in dieser Verfassung Meister werden können? „Bei uns hat alles geklappt“, sagte er, denn immerhin ging es gegen seinen alten Verein. „Wir heben deshalb nicht ab, nur weil uns ein gutes Spiel gelungen ist“, sagte er. Große Sprüche sind nicht sein Ding, auch wenn man ihn dazu kitzelt, aber er war vom Anpfiff weg hellwach. Das war schon einmal die erste Voraussetzung, den Gast aus Ratingen West beim 37:25 (16:12) mit einem Kantersieg aus der Europaringhalle zu schießen.

Es lief aber auch einfach, denn bei der SG-Reserve waren es nur zwei, vielleicht drei Akteure, die ihre Erwartungen erfüllten. Vornean Kreisläufer Alex Enders. Auch die Keeper Leo Loose und später Alex Schmitz hielten, was zu halten war. Aber der Turnverein lieferte ein gutes Abwehrspiel mit Michalis Antoniades und dem überragenden Moritz Metelmann im Innenblock. Immer wieder konnte sich Enders zwar in Szene setzen. Nur, von seinen Nebenleuten kam bitter wenig, 60 Minuten lang. Vielleicht war das auch der Grund, dass Trainer Rene Osterwind gleich nach dem Abpfiff aus dem Blickfeld verschwand. Er verspürte nicht die geringste Lust, diese erneute Auswärtspleite zu kommentieren. Es war schließlich die sechste Auswärtsniederlage in Folge.

Immerhin stellte sich Salim Bakhsh, der stets sympathische Abwehrrecke, den Fragen: „Wir haben hinten restlos versagt. 37 Gegentore, da kann man nicht gewinnen. Ich habe überhaupt keinen Biss im hinteren Bereich gespürt.“ Und Sprecher Marc Steppke, der auch noch zu den Besten zählte: „Wir haben uns selbst geschlagen. So viele Fehler, wie wir gemacht haben, da macht man jeden Gegner mit stark. Unser Angriffsspiel hatte mit Verbandsliga-Niveau nichts zu tun.“

Den TV-Cracks war es egal. Ihnen gelang die Revanche für die klare Hinspiel-Niederlage und damit ziehen sie in der Tabelle an der SG-Reserve vorbei. Und Kantersiege im Derby, die zählen moralisch doppelt. Die TV-Cracks begannen gleich hoch motiviert, legten ein 7:4 vor (10.), 16:12 beim Wechsel, und konnten dann zulegen Die SG-Reserve baute ständig ab und Spannung kam nie auf. Es war nach dem Wechsel schon ein Klassenunterschied. Dabei versuchte Osterwind alles, das Ergebnis im Rahmen zu halten. Mal ließ er ohne Torwart spielen, dann nahm er Metelmann und später auch noch Chris Schweinsberg in Manndeckung. Aber auf alles hatten die TVer mit Jonas Gorris am Regiepult eine Antwort. Cheftrainer Jörg Schomburg spielte aktiv mit und das wieder vorzüglich. Der 35 Jahre alte Lintorfer Lehrer ist allein schon beim Siebenmeter für seine Truppe Gold wert. Aber auch seine vorzüglichen Anspiele waren wieder eine Augenweide.

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