Eishockey Ice Aliens starten in die Play-offs in Diez

Ratingen · Vier Spiele, kein Sieg – im Viertelfinale der Eishockey-Play-offs müssen die Außerirdischen gegen den Angstgegner ran.

 Wo ist der Puck? Ratingens Simon Klemmer (l.) und Emanuel Grund von den „Rockets“ haben das Spielgerät im Auge. 

Wo ist der Puck? Ratingens Simon Klemmer (l.) und Emanuel Grund von den „Rockets“ haben das Spielgerät im Auge. 

Foto: Blazy, Achim (abz)

Ausgerechnet Diez! 62 Punkte sammelten die Ratinger Ice Aliens in insgesamt 36 Vorrundenspielen in der Regionalliga West. Exakt ein einziger davon stammt aus einem der vier Spiele gegen die EG Diez-Limburg, errungen bei der Penalty-Heimniederlage vor zwei Wochen. Und ausgerechnet gegen die „Rockets“ geht’s für den Eishockey-Club nun im Play-off-Viertelfinale los. Im Modus „best of five“, in dem drei Siege zum Weiterkommen benötigt werden, muss das Team von Trainer Krystian Sikorski Freitag (20.30 Uhr in Diez) und Sonntag (18 Uhr am Sandbach) dringend die Bilanz gegen den Vorrunden-Vierten verbessern.

„In dieser Liga kann jeder jeden schlagen“, betont Sikorski. „Wir werden uns daher nicht verstecken.“ Im letzten Aufeinandertreffen am 3. Februar spielten beide Teams am Sandbach auf Augenhöhe. Doch sogar sechs Treffer reichten den Aliens nicht – die Diezer nahmen den Extrapunkt im Penaltyschießen mit nach Hause. „Wir machen einfach zu viele Fehler“, fand Tim Brazda, zweitbester Scorer der Ratinger nach Kapitän Dennis Fischbuch, nach der Partie.

Im Vergleich zum letzten Aufeinandertreffen sind die Ratinger wieder komplett, auch die beiden Abwehr-Spezialisten Lorenzo Maas und Tom Gießen sind wieder an Bord. „Mit ihnen ist unsere Defensive hoffentlich etwas stabiler“, sagt Sikorski. Dafür sind die Diezer sportlich auf dem Höhenflug – am letzten Hauptrunden-Wochenende feierte das Team Siege gegen Neuwied und gar bei Meisterschaftsfavorit Hamm.

Eine normale Play-off-Serie dürfte die Paarung zwischen Ratingen und Diez ohnehin nicht werden. Zu groß ist die gegenseitige Abneigung, selbst in der nur kurzen gemeinsamen Vergangenheit eskalierten die Spiele nicht nur einmal. Nach dem ersten Halbfinalspiel in der Vorsaison gab es gar ein Handgemenge am Ratinger Spielerbus. Mittendrin: Abwehrspieler Dustin Schumacher und Limburgs Konstantin Firsanov. Letzterer hat sportlich einen für die Regionalliga unbestritten hohen Wert, seine Eskapaden, Ausraster und Schauspielereien sind jedoch die Schattenseite. Man darf gespannt sein, welche Seite in den Play-offs die Oberhand behält.

Im Vorjahr waren es insgesamt die Diezer: Ratingen gewann zwar das erste Spiel auswärts 7:6 nach Penaltyschießen, verlor jedoch die nächsten drei Partien, davon zwei auf eigenem Eis. Nach dem Aus folgte der Umbruch. Trainer Achim Johnigk musste gehen, die Mannschaft wurde in großen Teilen ausgetauscht.

Wirklich stärker wurde der Ratinger Kader jedoch nicht. Das zeigen auch die Zahlen: Obwohl beide Teams nur ein Tabellenplatz trennt, sind es in Wirklichkeit jedoch gravierende Unterschiede. Denn die Rockets sind eine Tormaschine: 229 Treffer erzielten sie, im Vergleich zu den 168 der Ratinger. Die Diezer haben gleich mehrere Kontingentspieler, James Hill, Pierre Wex oder Jeffrey Smith sind verlässliche Punktegaranten.

In Ratingen gibt es mit Michal Plichta nur einen Ausländer. Nick Pitsikoulis musste nach schwachen Leistungen gehen. Ein zweiter Kontingentspieler, Luka Petelin, machte – nachdem die Ratinger die teure Transferkarte bezahlt hatten – gar nur ein Spiel für die Aliens. Keine glückliche Geschichte, das weiß auch Sikorski. „Vor allem können die Ausländer in solch wichtigen Spielen den Unterschied machen“, sagt Sikorski. „Aber wir haben eine gute Mannschaft. Ich erwarte, dass meine Spieler von der ersten bis zur letzten Sekunde fighten, dann können wir uns auch belohnen.“

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