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Handball, Regionalliga Die Erfahrung macht’s

Analyse | Ratingen · Beim 33:28-Heimsieg über die SG Langenfeld ist Regionalligist „interaktiv Handball“ auch zur Improvisation gezwungen. Entscheidend sind am Ende die Rückkehr zu Torwart Sebastian Büttner und die Offensivaktionen der Routiniers.

 Trainer Ace Jonovski (links) musste viel improvisieren, weil Damian Janus (rechts mit Stirnband) sich noch verletzte. Hier hören (von links) Etienne Mensger, Simon Ciupinski, Alexander Oelze, Tim Koenemann und Janus zu.

Trainer Ace Jonovski (links) musste viel improvisieren, weil Damian Janus (rechts mit Stirnband) sich noch verletzte. Hier hören (von links) Etienne Mensger, Simon Ciupinski, Alexander Oelze, Tim Koenemann und Janus zu.

Foto: Achim Blazy (abz)

Der 33:28-Heimsieg von „interaktiv Handball“ in der Regionalliga gegen die SG Langenfeld wird erst in den letzten Minuten so klar, am Ende setzt sich die Erfahrung der Gastgeber in Ratingen durch gegen hektische Gäste.

Heimtrainer Ace Jonovski hatte mit Hendrik Stock auf halblinks begonnen, Simon Ciupinski auf Mitte und Robert Markotic auf halbrechts. Kapitän Alexander Oelze saß zunächst draußen, kam nur für die Siebenmeter, die er in der ersten Halbzeit alle verwandelte. Stock sollte mehr Tempo ins Angriffsspiel bringen und die offensive 6:0-Deckung der SGL aufreißen – das gelang dem 20-Jährigen auch ein ums andere Mal.

Auf der Gegenseite hatten sich die Langenfelder offensichtlich vorgenommen, viel über den Kreis zu spielen, was zunächst Nils Raschke und später Antoine Baup zu Treffern nutzten, da die Hausherren ihren Innenblock ebenfalls nicht dicht bekamen. Das wurde natürlich nicht besser, als sich in der 21. Minute Abwehrchef Damian Janus verletzte, als Baup ihm ins linke Sprunggelenk gefallen war. So fehlte nach dem Abgang von Krzyzstof Misiejuk vor einigen Wochen nun auch der nächste Kreisläufer, und so musste Bastien Arnaud, der auch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war, in seinem Abschiedsspiel – er geht aus privaten Gründen zurück nach Frankreich – deutlich länger ran als gedacht.

Er machte das mit drei Treffern zwar gut, aber als er eine Zeitstrafe kassierte, musste Jonovski improvisieren: Rückraumspieler Tim Koenemann ging an den Kreis – das war natürlich überhaupt nicht positionsgetreu, aber Alternativen gab es ja nicht, und Koenemann war in der Abwehr wichtig. „Er hat das überragend gemacht“, sagte Jonovski, „wir hatten vorher besprochen, dass die Deckung seine Hauptaufgabe wird und er deswegen auch nicht so viel offensiv spielen wird.“ Der Ausfall von Janus war da natürlich nicht eingepreist, und als Langenfeld in der 35. Minute zum 19:19 ausglich, stellte Jonovski die Deckung noch einmal um: Arnaud raus, dafür Markotic zu Koenemann in den Innenblock und Nedim Hadzic auf halbrechts, der dann wieder Arnaud in den Angriff holte.

Das war eine Variante, die durchaus griff, die SGL kam nun nicht mehr so oft über den Kreis zum Zug, die Gastgeber hatten sich darauf im Laufe des Spiels auch besser eingestellt. Entscheidender aber war, dass Jonovski nach dem 22:22 von Steffen Becker auf einer anderen Position wieder zurück wechselte: im Tor. Sebastian Büttner kam in der 41. Minute für Denis Karic zurück und hielt prompt gegen den freien Rechtsaußen Mathis Poetzsch. Der Keeper ließ noch zwei Paraden folgen, unter anderem gegen den Siebenmeter von Aaron Winter, und brachte es am Ende so auf zehn abgewehrte Bälle.

Büttner hatte auch stark begonnen mit sieben Paraden in den ersten 24 Minuten, doch Jonovski nahm ihn nach dem 14:11 von Tim Rahmann dennoch aus dem Tor. „Wir hatten besprochen, dass der Halblinke vor allem lang wirft, und dann bekommt Sebastian genau so drei Tore“, bemängelte der Trainer, der deshalb Karic brachte. „Wir haben keinen ersten und zweiten Torhüter. Beide sind gut, einmal fängt der eine an und einmal der andere. Dafür haben wir ja auch unseren Torwart-Trainer Benny Karmaat“, sagte Jonovski. Der Torwart-Wechsel griff jedoch nicht, Karic schaffte in seiner Spielzeit nur zwei Paraden, die erste gegen den zweiten Siebenmeter von Ino Ahrens, nachdem er drei Bälle hatte passieren lassen müssen. „Denis konnte aber auch nur wenig trainieren und hatte vor dem Spiel noch privat Sorgen. Dass er dann trotzdem zum Spiel kommt, verdient Respekt“, erklärte Jonovski.

In den letzten zehn Minuten entschied sein Team dann das Spiel durch seine erfahrenen Akteure: Oelze machte das 28:26, Ciupinski kam danach für Stock und holte den Siebenmeter heraus, den Tomislav Nuic zum 29:27 einwarf. Dann fing Oelze einen Pass an den Kreis ab und warf den Ball ins leere Tor zum 30:27. Der Kapitän leistete sich danach zwar einen Fehlwurf, erzielte dann aber auch das 31:27. Und als Josip Crnic den folgenden Anwurf abfing, machte er mit seinem ersten Treffer zum 32:27 alles klar.

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