Tennis Katharina Mirau - ein Talent auf Meisterkurs

Ratingen · Die 16-Jährige vom Lintorfer TC kommt in der Tennis-Regionalliga regelmäßig zum Einsatz. Durch den 7:2-Erfolg bei Westfalia Westerkappeln stehen die Damen unmittelbar vor der Meisterschaft.

 Katharina Mirau gewann ihr Spiel im Champions-Tiebreak.

Katharina Mirau gewann ihr Spiel im Champions-Tiebreak.

Foto: Achim Blazy

Der Sekt kann kalt gestellt werden. Es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn am nächsten Sonntag die Korken nicht knallen würden. Die Damen des Lintorfer TC können sich vor dem abschließenden Spiel gegen den Kölner THC Stadion Rot-Weiß sogar eine 3:6-Niederlage leisten und wären dennoch Meister. "Aber das wollen wir nicht", sagt Daniela Kalthoff, die Mannschaftsführerin des LTC. "Wir wollen auch das letzte Spiel gewinnen und mit blütenweißer Weste Meister werden. Das ist unser Ziel und dafür werden wir alles geben."

Katarzyna Kawa hat bereits am vergangenen Wochenende alles gegeben. Die Nummer zwei des LTC stand am Samstag im Halbfinale eines 25 000 Dollar-Turniers in Tschechien. Nach der Niederlage setzte sie sich in ihr Auto und fuhr 1000 Kilometer nach Lintorf. In der Nacht um 1.30 Uhr kam sie an. Morgens um 7.45 Uhr war sie mit kleinen, übernächtigten Augen bereits wieder bei der Abfahrt nach Westerkappeln, wo die Mannschaft nach zweistündiger Fahrt ankam, dabei. Sie spielte und siegte glatt mit 6:2 und 6:0.

Neben Kawa trumpften vier weitere Lintorferinnen auf. Daniela Kalthoff meisterte ihre Aufgabe erneut souverän. Die 36-Jährige erlebt gerade ihren x-ten Frühling und verlor in dieser Saison bisher nur einmal — in Dinslaken im Champions-Tiebreak nach zuvor souveräner Führung. Das ärgert sie noch heute.

Katharina Mirau kam an Position vier zum Einsatz. Die 16 Jahre alte Schülerin aus Bottrop, die vor der Saison durch LTC-Präsident Manfred Büth entdeckt und kontaktiert wurde, setzte sich im Champions-Tiebreak mit 10:6 durch. Mirau, die läuferisch stark ist und meist von ihren Eltern zu den Spielen gefahren wird, gilt als aufstrebendes Talent. Sie kommt regelmäßig zum Einsatz, ist aber noch keine Stammspielerin, weil bei den unteren Positionen regelmäßig rotiert wird.

Lisa Krohnen-Dauser machte es nach 6:2 und 5:2-Führung noch einmal spannend, ehe sie sich den Sieg im Champions-Tiebreak sicherte. Lediglich Spitzenspielerin Sarah Gronert verlor ihr Einzel — zum vierten Mal in dieser Saison. Ob es an den extrem starken Spitzenspielerinnen der Gegner oder an Gronert selbst liegt, bleibt fraglich. Fest steht: Nachdem sie ihre Karriere als Profi beendet hat und keine internationalen Turniere mehr spielt, hat sie sicherlich nicht mehr die überragende Form früherer Jahre.

Die Gastgeber boten den Lintorferinnen an, die Doppel 2:1 aufzuteilen, doch die Gäste wollten spielen. Am vorgeschlagenen Resultat änderte es nichts, die Doppel gingen tatsächlich mit 2:1 an die Gäste.

Der Blick auf die Tabelle bestätigt, dass die Lintorferinnen nur noch einen kleinen Schritt von ihrem Meisterstück entfernt sind. Das Spitzenspiel am Sonntag soll der krönende Abschluss einer eindrucksvollen Saison werden. "Ich hoffe nur, das Wetter spielt mit ", wünscht sich Daniela Kalthoff.

(peer)
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