Lintorf Schüler diskutieren mit Top-Diplomatin

Lintorf · Am Lintorfer Kopernikus-Gymnasium steht US-Vizekonsulin Schülern Rede und Antwort. Aber auch die Schüler selbst sind an diesem Vormittag gefragt.

 US-Vizekonsulin Sarita Glassburner-Moen spricht mit Oberstufenschülern des Lintorfer Gymnasiums über die Menschen, die Kultur und Gebräuche in den Vereinigten Staaten sowie über die deutsch-amerikanischen Beziehungen.

US-Vizekonsulin Sarita Glassburner-Moen spricht mit Oberstufenschülern des Lintorfer Gymnasiums über die Menschen, die Kultur und Gebräuche in den Vereinigten Staaten sowie über die deutsch-amerikanischen Beziehungen.

Foto: Achim Blazy

"In Amerika ist alles größer und übertriebener, alle fahren große Autos", antwortete Hanna auf die Frage, was ihr spontan zum Thema "Amerika" einfalle. Natürlich gebe es viele Vorurteile und Klischees über das Land, entgegnete Schulkamerad Carsten. "Aber mich interessieren andere Dinge mehr. Zum Beispiel, ob sich das Image der Amerikaner und des ,American Dream' seit dem Wechsel von Bush zu Obama geändert hat", fügte er hinzu.

Dieser und noch mehr Fragen konnten gestern die Oberstufenschüler des Kopernikus-Gymnasiums an der Duisburger Straße auf den Grund gehen. Sarita Glassburner-Moen vom US-Generalkonsulat Düsseldorf war nämlich zu Besuch in Lintorf. Die amerikanische Vizekonsulin war von der Schule eingeladen worden, um in einem persönlichen Gespräch Fragen der Schüler über die Menschen, die Kultur und Gebräuche in den Vereinigten Staaten sowie über die deutsch-amerikanischen Beziehungen zu beantworten und ein authentisches Bild der amerikanischen Gesellschaft zu zeichnen.

Dafür hatte das Konsulat vor einigen Jahren eigens das Schulprogramm "MeetUS" ins Leben gerufen. Es ist ein bedeutender Teil des Kulturangebots der Botschaft und Konsulate der USA und richtet sich an alle weiterführenden Schulen im gesamten Bundesgebiet.

"Für das Konsulat ist diese Diskussionsrunde ein nicht unerheblicher Aufwand, daher ist es für uns wichtig, dass die Schüler auch Interesse für das Thema zeigen und nicht unvorbereitet in das Gespräch gehen. Sie haben im Vorfeld mit ihren Lehrern ein breitgefächertes Repertoire an Fragen für den heutigen Tag zusammengestellt. Und damit die Schüler auch einmal mit Muttersprachlern die in vielen Jahren erlernte Fremdsprache richtig anwenden können, erfolgt die Diskussionsrunde in englischer Sprache, denn alle haben Englischunterricht, sei es als Grund- oder Leistungskurs", erklärte Lehrerin Corinna Lowin vor der Gesprächsrunde. Sie hatte den Kontakt zum Konsulat hergestellt.

Glassburner-Moen hielt keinen formellen Vortrag, sondern stand vielmehr in einem lockeren Gespräch den Fragen der Schüler Rede und Antwort. Dass die ganze Unterhaltung in englischer Sprache ablief, schien die wenigsten zu stören. Zunächst stellte sich die Diplomatin vor, erzählte von ihrem Heimatstaat Oregon und wie sie Vizekonsulin wurde. Anschließend waren die Schüler an der Reihe. Ohne Hemmungen und ziemlich sprachsicher stellten sie ihre Fragen zu den unterschiedlichsten Themen.

Aktuelle Themen waren die Spionageaffäre, die Rolle der Vereinigten Staaten im Konflikt zwischen der Ukraine und Russland, die Folgen der Globalisierung auf die amerikanische Arbeitswelt und das Bild von Barack Obama in den USA. Aber auch Themen wie Patriotismus, Probleme der Einwanderungspolitik, die Todesstrafe, Waffenbesitz und Gesundheitssystem standen auf der Frageliste der Schüler.

Die Vizekonsulin war sehr zufrieden mit der Gesprächsrunde. Ihr gefiel es, dass so zahlreiche Fragen gestellt wurden — und zwar von vielen unterschiedlichen Personen. Es sei interessant zu erfahren, was in den Köpfen der deutschen Schüler vorgehe.

"Unser Ziel ist es, den Schülern persönlich entgegen zu treten und ihre Fragen aus erster Hand zu beantworten, auch wenn ich sicherlich nicht in allen Fragen Expertin bin", sagte Glassburner-Moen.

(mvk)
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