Lokalsport Lintorf – der entspannte Spitzenreiter

Ratingen · Der Tischtennis-Landesligist TuS 08 Lintorf steht nach dem 8:8 gegen Verfolger TTV Ronsdorf II weiterhin an der Tabellenspitze. Das Erfolgsrezept der Mannschaft um Jens Berger: Der Spaß muss immer im Vordergrund stehen.

 Jens Berger und seine Mannschaftskameraden von TuS Lintorf haben nach wie vor gute Karten, um in der nächsten Saison in der Verbandsliga zu spielen.

Jens Berger und seine Mannschaftskameraden von TuS Lintorf haben nach wie vor gute Karten, um in der nächsten Saison in der Verbandsliga zu spielen.

Foto: Archiv/ Achim Blazy

Beim Tischtennis-Landesligisten TuS Lintorf sind die Spieltage derzeit Feiertage. Die Lintorfer stehen weiterhin ganz oben in der Tabelle und haben nach dem 8:8 gegen den ärgsten Verfolger TTV Ronsdorf gute Karten, in der nächsten Saison Verbandsliga zu spielen. Dass es gegen die starken Gäste in eigener Halle nicht zu einem Sieg gereicht hat, scheint in Lintorf niemanden zu stören — zu groß ist die Zufriedenheit über das bisher Geleistete. Denn das ist nicht von langer Hand geplant, sondern entsteht derzeit als Produkt einiger Faktoren. Der vielleicht wichtigste: "Wir haben unheimlich viel Spaß zusammen", sagt Spieler Jens Berger.

Beim 8:8 gegen den TTV Ronsdorf II war es vor allem Stefan Meinert, der die Stimmung auf hohem Niveau hielt. Trotz eines 0:2-Satzrückstandes im letzten Spiel gegen Michael Kaib konnte er die Partie noch gewinnen und somit den Lintorfern das Unentschieden retten. Zuvor lieferten sich die Mannschaften packende Duelle sowohl in den Einzel- als auch in den Doppel-Begegnungen.

Besonders René Schürenberg setzte mit dem Sieg gegen den Top-Spieler Marcel Kautz ein Ausrufezeichen. Jens Berger bekam es im Einzel mit dem Talent Sebastian Luckey zu tun. "Das war nicht einfach, gegen ihn zu spielen. Ich kenne ihn seit seinem fünften Lebensjahr", sagte Berger. An der Platte schenkte er seinem Bekannten aber nichts und gewann mit 3:1 Sätzen. Einen rabenschwarzen Abend erwischte hingegen Lintorfs Leistungsträger Christoph Moschner. Er verlor seine beiden Einzel-Spiele und das Doppel mit Tobias Oster an seiner Seite.

Dass es trotzdem zu einem Unentschieden gegen den Favoriten reichte, lag vor allem an der Leistung der Spieler, die sonst eher im Schatten agieren. René Schürenberg, Stefan Meinert und nicht zuletzt Jens Berger sind zur Stelle, wenn es bei den anderen nicht läuft. Die Mannschaft ist der Star — so könnte man es formulieren. "Wir sind schon eine verschworene Gemeinschaft", bringt es der 36-jährige Jens Berger auf den Punkt, der seine vierte Saison für Lintorf spielt.

Stefan Meinert ist schon länger dabei und ist dem Verein dementsprechend verbunden. So sehr, dass er mehrmals in der Woche hunderte Kilometer von Osnabrück nach Lintorf fährt, um beim Training oder dem Spiel dabei zu sein.

Auch bei einem Aufstieg wird sich Meinert wohl kaum öfter auf den Weg nach Lintorf machen müssen. Denn viel ändern soll sich nicht. "Ich glaube nicht, dass wir öfter trainieren werden", sagt Jens Berger. Ein- bis zweimal pro Woche treffen sich die Spieler an der Platte, um sich auf den nächsten Gegner vorzubereiten.

Der heißt am Samstag TTC SW Velbert. Wollen die Lintorfer in der nächsten Saison Verbandsliga spielen, sollten sie sich in den verbleibenden vier Partien keinen Ausrutscher mehr erlauben. "In der Hinrunde haben wir dann überraschend bei Germania Wuppertal verloren", erinnert sich Berger. Denn trotz aller Entspanntheit und Zufriedenheit wäre ein Nicht-Aufstieg wohl doch eine Enttäuschung.

(RP)
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